Das Neueste

Marlon Williams: Marlon Williams (Albumkritik)

 

marlon williams 01

Marlon Williams: Marlon Williams (Dead Oceans)

Es ist nicht ganz einfach festzustellen, wie es dem Debütalbum des jungen Neuseeländers Marlon Williams gelingt, so erbaulich zu sein. Es wartet mit einer Coverversion von Teddy Randazzos extrem weinerlicher Ballade „I’m Lost Without You“ aus dem Jahre 1964 sowie einer Version der Todesballade „When I Was a Young Girl“ – einer traditionellen Nummer, die zum Teil von den ebenso trübseligen Folk-Standards „Streets of Laredo“ und „The Unfortunate Rake“ abgeleitet ist – auf; daneben bietet es Originalkompositionen, die ebenfalls nicht gerade ein Ausbund an Freude sind: „Strange Things“ beginnt mit der Zeile “I lost my wife in 1989 to a certain kind of undetectable cancer”. Aber Williams hat einen herrlich leichten Touch und seine Interpretation eines mystischen Amerika, die Alt-Country, 60-er-Jahre-Pop und Folkmusik des 19. Jahrhunderts miteinander vermischt, fährt sich nie aufgrund einer vergeblichen suche nach Authentizität fest. Nach der flotten Eröffnungsnummer „Hello Miss Lonesome“ stürzt er sich direkt in den lebhaften Gitarrenpop von „After All“. Der Gesamteffekt erinnert in etwa an das, was die Byrds anno 1967 taten: es ist aber nicht so, dass dieses Album wie Younger Than Yesterday oder The Notorious Byrd Brothers klingt, sondern man bekommt vielmehr das Gefühl, dass hier jemand versucht, kontrastierende Musikstile zu einer einzigen kohärenten Identität zu verbinden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.