Prins Thomas: Principe Del Norte (Smalltown Supersound)
Als handele es sich um eine Art von übersinnlichem Zwei-Städte-Projekt, fühlen sich skandinavische Produzenten unwiderstehlich von Ibiza angezogen. EDM Stars füllen die Strände, aber andere – etwa Lindstrom, Tiedye, Studio und Todd Terje – zieht es zur yogischen, hippie-artigen Seite der Insel hin, wo astrale Erweckungen zu Remixes von Phil Collins Hits nie weit entfernt sind. Prins Thomas hat diesen Zustand für drei nach ihm selbst benannte LPs angezapft, und dieses vierte Album setzt die Reise nach außen über epische acht Seiten Vinyl fort. Thomas’ Idol, der Ash Ra Tempel Gitarrist und Pionier der balearischen Szene Manuel Göttsching (nach dem er einst einen Track benannte), ist in den blubbernden analogen Synthesizern und gefühlvollen Gitarren der ersten Hälfte allgegenwärtig, die man fast schon als schmeichlerische, aber leider eher langweilige Heldenverehrung bezeichnen könnte – mit Ausnahme das wunderschön instabilen „C“. Ein drauf folgender Abschnitt angenehmer, aber generischer „cosmic disco“ Klänge baut auf das von reichlich Sangria gestärkte Wohlwollen des Hörers. Aber die Dringlichkeit der letzen beiden Tracks passt zu Thomas, denn das Tempo rückt sie in den richtigen Fokus und Wolken von Mollakkorden treiben die Sonnenanbeter in die Flucht.
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