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Tiga: No Fantasy Required (Albumkritik)

 

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Tiga: No Fantasy Required (Counter)

Tiga ist Technos Antwort auf Jep Gambardella, den ausschweifenden Ästheten aus Paolo Sorrentinos The Great Beauty. Es ist eine Rolle – kultiviert, abgestumpft, unanständig -, die sich entschieden von derjenigen der meisten anderen Club-DJs unterscheidet; aber allein schon der Umstand, dass er überhaupt eine Performance abliefert, hebt ihn von den Kollegen ab. Auch in seinem 41. Jahr lässt Tiga keine Anzeichen erkennen, dass er bald kürzertreten könnte, und hat nun eine Trilogie von Alben abgeschlossen, die seine Idee des verfeinerten Hedonismus zum Ausdruck bringt. Das Rückgrat dieses Albums ist die Steuerung des Herzens des Dancefloor und Electro-inspirierte Grooves sind der Antrieb. Auf „Make Me Fall in Love“ und „Tell Me Your Secret“ ist die Formel geradlinigerer Electropop. Beide Stile werden von textlichen Einzeilern begleitet, die Abwandlungen alter Club-Refrains - “make me fall in love with the music, make me fall in love” – oder dämliche Anmachsprüche – “I don’t need a calculator, to know I’m going to see you later” - sind. Diese todernst vorgetragenen Textschnipsel werden in seltsame Richtungen gefiltert und sorgen für eine gewisse Distanz, so dass man das Gefühl bekommt, Tiga würde die Welt, in der er lebt, ebenso kommentieren wie zu ihr beitragen. Wenn er sich an einem einfacheren Stück romantischer Sehnsucht versucht, verfehlt er das Ziel. Für manche war Gambardella zu manieriert, aber er war merkwürdig und stylisch – und das ist Tiga auch.

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