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In Oculus Rifts Nutzungsbedingungen sind einige sehr unschöne Dinge verborgen

 

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Seit kurzem werden die Oculus Rift Headsets an diejenigen ausgeliefert, die sie vorbestellt haben, und die Dinger sind wirklich ziemlich gut. Das Virtual Reality Headset ist eine coole technische Spielerei, aber Sie sollten sich, ehe Sie es aufsetzen, unbedingt die Zeit nehmen, die Terms of Service (Nutzungsbedingungen) durchzulesen, denn in diesen ist Beunruhigendes zu finden.

Viele der Punkte in diesem Dokument sind typisch für die meisten Nutzungsbedingungen. Dazu zählen Dinge wie der Verzicht auf ein Gerichtsverfahren und die Verpflichtung, stattdessen einem Schiedsverfahren (arbitration) zuzustimmen. Oculus kann Ihnen außerdem aus verschiedenen Gründen die weitere Benützung des Geräts untersagen beziehungsweise jede weitere Unterstützung Ihres Geräts einstellen und Dritte (third parties) können Informationen über Sie sammeln. Doch in den vollständigen Terms of Service des Rift verstecken sich noch viel teuflischere Details.

Oculus (und damit im Grunde Facebook) ist Nutzungsberechtigter der kreativen Inhalte (creative content)

Wenn Sie etwas mit Hilfe des Rift kreieren, gehen alle wichtigen Rechte an diesem Werk laut Terms of Service auf Oculus über und das Unternehmen kann dieses benützen, wann immer und wofür auch immer es will:

By submitting User Content through the Services, you grant Oculus a worldwide, irrevocable, perpetual (i.e. lasting forever), non-exclusive, transferable, royalty-free and fully sublicensable (i.e. we can grant this right to others) right to use, copy, display, store, adapt, publicly perform and distribute such User Content in connection with the Services. You irrevocably consent to any and all acts or omissions by us or persons authorized by us that may infringe any moral right (or analogous right) in your User Content.

Im Grunde heißt das, dass, wenn Sie etwas mit Hilfe des Geräts schaffen und hochladen (submit), dieses Werk zwar nicht Eigentum von Oculus wird, aber vom Unternehmen verwendet werden kann, als wäre es Eigentümer – und es muss nicht einmal dafür bezahlen. Oculus kann Ihre Schöpfungen verwenden, selbst wenn Sie dieser Verwendung nicht zustimmen oder diese sogar untersagen.

Das wird vermutlich keine große Rolle spielen, wenn Sie das Gerät ausschließlich als Gaming-Plattform verwenden, aber wann immer eine neue Art von Gerät auf den Markt kommt, finden sich mit der Zeit neue Verwendungszwecke, an die man zuvor nicht gedacht hat. Dem Wortlaut der Terms of Service zufolge könnte ein kreativer Entwickler ein interaktives Kunstwerk schaffen, das Oculus dann für eine Oculus Werbung verwenden könnte, ohne die Zustimmung des Künstlers einholen und ohne ihm etwas dafür bezahlen zu müssen.

Wer kann heute schon sagen, wozu VR kreative Köpfe inspirieren wird. Aber wenn man mit dem Oculus Rift – zumindest vorerst – kreativ wird, könnte man schnell die Exklusivität verlieren, die für die meisten Künstler und Autoren sehr wichtig ist.

Oculus kann Ihre Daten sammeln, während Sie das Gerät benützen

Dieser Vorbehalt ist offensichtlicher, aber auch beunruhigender. Im Terms of Service Dokument heißt es:

    • Information about your interactions with our Services, like information about the games, content, apps or other experiences you interact with, and information collected in or through cookies, local storage, pixels, and similar technologies (additional information about these technologies is available at https://www.oculus.com/en-us/cookies-...);

    • Information about how you access our Services, including information about the type of device you’re using (such as a headset, PC, or mobile device), your browser or operating system, your Internet Protocol (“IP”) address, and certain device identifiers that may be unique to your device;

    • Information about the games, content, or other apps installed on your device or provided through our Services, including from third parties;

    • Location information, which can be derived from information such as your device’s IP address. If you’re using a mobile device, we may collect information about the device’s precise location, which is derived from sources such as the device’s GPS signal and information about nearby WiFi networks and cell towers; and

    • Information about your physical movements and dimensions when you use a virtual reality headset.’

Außerdem können die Informationen, die das Unternehmen sammelt, verwendet werden, um Sie mit personalisierter Werbung einzudecken:

    • To market to you. We use the information we collect to send you promotional messages and content and otherwise market to you on and off our Services. We also use this information to measure how users respond to our marketing efforts.

Das ist irgendwie gruselig! Vor allem deshalb, weil Oculus Informationen darüber sammeln kann, wie Sie sich bewegen und wie Sie geformt sind. Das Unternehmen im Eigentum von Facebook kann Ihren Aufenthaltsort und Ihre Aktivitäten feststellen und auswerten – und das sogar automatisch.

Und da Facebook Eigentümer von Oculus ist, dürfte es niemanden überraschen, dass sich in den Terms of Service (Nutzungsbedingungen) auch Stellen finden, die dem Unternehmen das Recht einräumen, Ihre Erfahrung mit dem Gerät zu Geld zu machen: das ist im Grunde das ganze Geschäftsmodell der Facebook-Plattform, das mit ziemlichem Erfolg stets ausgeweitet wird.

Besonders beunruhigend ist daran, dass das Aufkommen der VR-Technologie den Unternehmen die Möglichkeit gibt, massenhaft neue Arten von Daten zu sammeln, die dann effizient verwertet werden können. Dass nun Oculus, der klare Führer im VR-Marktsegment, diesen Präzedenzfall schafft, könnte für die Zukunft der Technologie gefährlich werden. Erschwerend kommt noch hinzu, dass, wie UploadVR anmerkt, das Oculus Rift Headset ein Gerät ist, das immer eingeschaltet ist (ähnlich wie das Kinect Feature der Xbox One), was Bedenken weckt, welche Informationen wann gesammelt werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Geheimdienste wie die NSA für Geräte zu interessieren beginnen, die so eifrig Daten sammeln, die Einblick ins Privatleben geben.

Oculus ließ sich zu diesen neuen Terms of Service noch keine Erklärung entlocken.

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