Mayer Hawthorne: Man About Town (BMG)
Als junger, in L.A. beheimateter Schöpfer von kitschigem Funk und Soul bewegt sich Mayer Hawthorne auf einem schmalen Grat zwischen Parodie und Ernsthaftigkeit. Ganz offen komödiantische Bands wie Flight of the Conchords plündern eine ähnliche Tranche von Stilen der 70-er, um sich selbst als urkomisch groteske Sänger-Verführer zu präsentieren; doch wenn Hawthorne orgasmisches Stöhnen sampelt, ist dies eher ein Augenzwinkern als ein tatsächlicher Witz. Über weite Strecken bewegt er sich auf seinem vierten Album auf textlich banalem Territorium, doch es gelingt ihm souverän, die majestätische Mühelosigkeit des Motown-Sound einzufangen – und allein schon, dass er diesen Stil so gut imitiert (etwa auf „Cosmic Love“ und „Get You Back“) bedeutet, dass er seinen Reiz sehr gut nützen kann, um ein großes Publikum zu finden. Er wagt auch kleinere Ausflüge in andere Genres der damaligen Zeit, von „ersatz“ Reggae („Fancy Clothes“) bis hin zu Rock im Stil von Band on the Run („The Valley“) – alles gut gemacht, aber leider nicht das Original.
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