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White Lung: Paradise (Albumkritik)

 

white lung band 01

White Lung: Paradise (Domino)

Mit Deep Fantasy legte das aus Vancouver stammende Punk-Trio White Lung eines der aufregendsten Alben des Jahres 2014 vor: seine brutalen Riffs wählen den Pfad des geringsten Widerstands zu kraftvollen Refrains, die allesamt mit höchster Geschwindigkeit vorgetragen werden, während das als voller Kehle kommende Gebrüll von Sängerin Mish Barber-Way an Courtney Love in ihren wildesten Momenten erinnert. Dieser Nachfolger, ihr mittlerweile viertes Album, bietet mehr Abwechslung, denn bei gemäßigteren Songs wie „Below“ und „Sister“ werden Tempo und Aggression zurückgenommen, so dass sie im Vergleich mit den früheren Werken geradezu „slowcore“ wirken. „Hungry“ überrascht mit einem noch leichteren Touch, wobei die Stärke der Melodie das Bedürfnis nach mehr Power im Zaum halten kann. Die unerbittliche Aggression wurde jedoch nicht völlig aufgegeben – ein großer Teil von Paradise flitzt am Hörer in einer faszinierenden Unschärfe von Verzerrung und Melodie vorüber -, aber dies ist eine willkommene Erweiterung ihrer Palette.

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