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The Julie Ruin: Hit Reset (Albumkritik)

 

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The Julie Ruin: Hit Reset (Hardly Art)

 

 

Angesichts der aktuellen politischen Höllenlandschaft würde man erwarten, dass Kathleen Hanna, die ins Rampenlicht zurückkehrende Fackelträgerin der riot grrrl Bewegung, ihr laserartiges Heulen einsetzt, um zum Beispiel Donald Trumps Haartolle zu verbrennen. Stattdessen konzentriert sich ihr zweites Album mit The Julie Ruin auf die Politik des Persönlichen – wie Sie nach einer Kindheit, in der Sie missbraucht wurde, “hit reset” und wie Sie als erwachsene gegen ihre Lyme-Borreliose ankämpft –, und zwar mit der Überschwänglichkeit eines Menschen, der aus einem luftleeren Raum herausstürmt. Die Songs sind wie mit Staubzucker bedeckte Handgranaten und tarnen ihr Thema mit Klatschen, Kazoo-artigen Synthesizern und der verspielten Darbietung von Spötteleien beim Seilspringen – oft sogar ein bisschen zu süßlich. Die herrlich eingängige Abkanzelung der sozialen Medien in „Planet You“ (“Start a Kickstarter for yr heart”), die Spielplatz-Punk-Tirade „I’m Done“ und „Time Is Up“, eine brillant lockere Punk-Funk-Nummer mit zuckersüßer „whammy-pedal“ Gitarre klingen wie eine Mischung von Hannahs früheren Bands – eine Art Bikini Tigre 2.0. Aber es ist „I Decide“s körnige Post-Punk-Klaustrophobie, die einen wünschen lässt, sie hätten einige der „beehive-coiffing“ Bops weggelassen und lieber einige düstere Nummern mehr eingespielt.

 

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