The Moles: Tonight’s Music (Fire)
Der leicht psychedelische, leidenschaftliche Indie-Rock der Moles verirrte sich, wie es auch bei den Kollegen The Chills der Fall war, zunehmend ins Urwüchsige. Die Band wurde nun rund um ihren australischen Gründer Richard Davies reaktiviert, nachdem ein 2014 erschienenes Sammelwerk (compilation) das Interesse wieder angefacht hat. Das erste Album der Gruppe seit 20 Jahren ist herrlich. Da heutzutage so viel Indie-Rock kommerziellen Formeln verpflichtet ist, ist es eine Freude, ein Album zu hören, dass keine Scheu vor Dissonanzen hat und nicht so klingt, als wäre es verzweifelt bemüht, möglichst oft im Radio gespielt zu werden. Das soll aber nicht heißen, dass Davies' Songs nicht extrem, fast schon dämlich eingängig wären – das sind sie, aber er umrahmt sie mit einer Art von klanglichem Abenteuer, die sie aufregend unkonventionell wirken lässt. Wände von Lärm, eine tickende Uhr und ein quietschendes Fahrrad existieren zusammen mit erstklassigem Pop-Songwriting: „Needle and Thread“ und „Dreamland“ bieten säckeweise melodisches Gold. „Are You Free Tomorrow?“ ist auf sanft Weise schön während „Slings and Arrows“ und „Head in the Speakers“ trotzige Lobgesänge auf großartigen, lauten, belebenden Pop sind.
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