Drugdealer: The End of Comedy (Weird World)
Es wäre leicht, The End of Comedy abzutun, ehe man sich das Album anhört: da ist zunächst der Bandname, der nicht weniger verheißungsvoll sein könnte; da ist des Versprechen, dass es eine Reise “through a whimsical world informed by Jean Baudrillard, social media perception, Sergio Leone’s spaghetti western vistas and [bandleader Michael] Collins’s endless travels” ist. Wenn die Band es sagt, aber was auch immer.
Es stellt sich allerdings heraus, dass The End of Comedy ein entzückendes, kurzes Album ist, wie Sonnenlicht, das durch Blätter fällt, eine Mischung von Helligkeit und Schatten. Collins klingt, ähnlich wie auch Tobias Jesso Jr, ganz so, als habe er bei Harry Nilsson und Emitt Rhodes ganz besonders gut hingehört: hier findet sich jede Menge „post-Beatles comedown“ Songwriting. Selbst der ständig gruselige Ariel Pink kann „Easy to Forget“ keinen Schaden zufügen, einem Song, der so zart und köstlich wie Zuckerwatte ist. „It’s Only Raining Right Where You’re Standing“ ist ein Ausflug in die Art von psychedelischen Klängen, denen sich englische Gruppen anno 1968 mit Begeisterung hingaben – ganz phasenverschobene Gitarren und ausdrucksloser Gesang -, so perfekt gemacht, dass man gar nicht glauben kann, dass die Texte nicht von clementinischen Affen und Wimpern aus Samt oder ähnlichem handeln. Es gibt einige Füller – „Theme for Alessandro“ ist eine überflüssige Instrumentalnummer, die nirgends hinführt -, doch insgesamt ist The End of Comedy eine delikate Überraschung.
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