Izzy Bizu: A Moment of Madness (Epic)
Isobel Beardshaw – so hieß Bizu, ehe sie mit 16 ihre musikalische Karriere in der Gruppe SoundGirl begann - wurde für die 2016 Brits Critics’ Choice und BBC Sound Of Abstimmungen nominiert und zielt auf das Jazz/Soul-Gebiet ab, das von Amy Winehouse und Lianne La Havas bewohnt wird. Ihre unermüdliche Sonnigkeit ist ihr dabei Hilfe und Hindernis: Ob ein Song nach der hicksenden Lieblichkeit verlangt, die ihre gesangliche Visitenkarte ist, oder nach kratzender Intensität, ihr angeborener Optimismus schwingt immer mit. Das garantiert einen sehr angenehmen Sommercoktail – das Album sollte passenderweise ursprünglich im Juni erscheinen -, doch es lässt einiges zu wünschen übrig, wenn man sich wünscht, dass die Fröhlichkeit mitunter von chaotischeren Gefühlen ein wenig verdunkelt wird. Es spielt keine Rolle, um welches Thema es geht – von dem von ihr bevorzugten männlichen Körpertypus in der Acid-Jazz-Nummer „Skinny“ bis hin zu quälender Beziehungsunsicherheit beim 60-erJahre-Funksong „Gorgeous“ –, Bizus Ton ist stets vor Fröhlichkeit übersprudelnd. Diese Überschwänglichkeit wirkt in Verbindung mit „White Tiger“s Regina-Spektor-artiger Schrulligkeit sehr interessant; doch an anderen Stellen, etwas wenn sie die Zeile “There’s glass on the kitchen floor” singt und damit eine Zeile von Winehouses „You Know I’m No Good“ zitiert, beweist sie nur, dass Bizu keine Winehouse ist.
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