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Keaton Henson: Kindly Now (Albumkritik)

 

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Keaton Henson: Kindly Now (PIAS)

 

 

Keaton Henson erschien als von Ängsten beherrschter, rührseliger Singer-Songwriter auf der Bildfläche, der sich bei Liveauftritten sehr unbehaglich fühlt. Nach reichlich Lob bietet Kindly Now Betrachtungen über seine darauffolgende Karriere, und zwar in Form von Songs über Liebe, Lust und die Rolle des Egos beim Musikmachen. Allesamt mehr als anständige Themen, doch Henson behandelt sie, als hätte er den Schlüssel zum ewigen Leben entdeckt, und trägt alles mit der Maurerkelle auf. Bedeutungsschwangere Pausen und geflüsterter Gesang werden im Übermaß eingesetzt, um Texte unmissverständlich klarzumachen, die bei weitem nicht so tiefgründig sind, wie er zu glauben scheint.

 

Das Damien Rice-artige „Alright“ behandelt innere Dämonen, aber es benötigt keine so übertriebenen Zeilen wie: “Don’t make me go outside / God knows what out there lies.” „Old Lovers in Dressing Rooms“ mit seinen entzückenden anfänglichen Einsichten über jugendliche Liebe nimmt nach und nach einen narzisstischen, sogar unritterlichen Ton an. Sein Klavierspiel ist wunderschön und die einfallsreichen Streicher-Ausschmückungen haben etwas von der Instrumentalmagie seines 2014 erschienenen Albums Romantic Works an sich, doch Kindly Now wirkt über weite Strecken überreizt und überarbeitet.

 

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