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Billy Bragg & Joe Henry: Shine a Light (Albumkritik)

 

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Billy Bragg & Joe Henry: Shine a Light (Cooking Vinyl)

 

 

Billy Bragg fuhr einst während einer Tournee durch Großbritannien mit der Eisenbahn von Auftrittsort zu Auftrittsort und „rockte“ Städte mit der Gitarre in der Hand und Lautsprechern auf den Schultern. Mehr als 30 Jahre später bestieg er gemeinsam mit seinem amerikanischen Sänger-Freund Joe Henry den Texas Eagle ud fuhr mit diesem Zug quer durch die USA. Unterwegs nahmen die beiden Musiker auf Plattformen und in Warteräumen dieses Album voller alter Folk-Eisenbahn-Songs auf. Die Kombination von Hintergrundgeräuschen und Stimmen aus Essex und North Carolina verleiht diesen uramerikanischen Songs eine transatlantische Note. Die Themen: unendlich müde Hobos, Lonesome Whistles und Midnight Specials. Es hört sich an, als wäre dieses Unterfangen sehr unterhaltsam gewesen: die beiden Freunde singen alternierend und gemeinsam Songs von Leuten wie Lead Belly und Jimmie Rodgers. Die ausgewählten Nummern sind mehr als bloß Eisenbahnlieder, denn sie sprudeln über von Geschichten von kapitalistischer Versklavung und der Hoffnung auf Freiheit. Der Motor gerät ein oder zwei Mal ins Stocken, aber auf „Waiting for a Train“ kann man Bragg tatsächlich jodeln hören, während die sanfte Interpretation von John Hartfords „Gentle on My Mind“ (anno 1967 ein Hit für Glen Campbell) eine Offenbarung ist.

 

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