Jamie Lidell: Building a Beginning (Jajulin Records )
Während man sich Jamie Lidells hoffnungslos romantisches neues Soul-Pop-Album anhört, fallen Blütenblätter vom Himmel, flirten Eichhörnchen innigst miteinander und fliegen Spatzen hinter einem her, die ein Banner voller Herzen in ihren Schnäbeln haben. Lidell schrieb die Texte gemeinsam mit seiner Frau und sie sind voller ernsthafter Erklärungen, wie wertvoll ihre Verbindung ist. Als Gäste auf einer Dinnerparty würden sie vermutlich Übelkeit erregen, aber das Songwriting ist so stark und die Produktion so angenehm warm, dass man bald mit ihnen zusammen in Verzückung gerät.
„How Did I Live Before Your Love“ ist Perfektion, wie eine Lover's Rock Darbietung von Charles Wright; „Motionless“ ist eine wundervoll überdrehte Gospelnummer; „Believe in Me“ ist, als würde sich Van Morrison an einer OVO-Ballade versuchen. Das gesamte Album hindurch bleibt Lidells Stimme einer der am sträflichsten unterschätzten Sounds in der Popmusik: sexy und rauchig, aber mit einer reizvollen Note näselnder Nerdigkeit. Er kann selbst einen Song wie „I Live to Make You Smile“ entspannt klingen lassen, anstatt den Eindruck zu erwecken, es handle sich um einen ungeschickten Versuch, nach einem Ehestreit die Wogen zu glätten.
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