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Lambchop: Flotus (Albumkritik)

 

lambchop kurt wagner 01

 

Lambchop: Flotus (Merge)

 

 

Was dickköpfige „Wir hoffen, ihr mögt unsere neue Stilrichtung“ Statements anbelangt, wurde die erste Single von Lambchops 12. Album ziemlich geprügelt. Kurt Wagners Nashville-Kollektiv ist schon seit langem viel eklektischer, als seine Alt-Country-Klassifizierung andeutet, und widmet sich allem von Soul bis hin zu Lounge Music, aber bis jetzt haben sich die Musiker noch nie an etwas wie „The Hustle“s 18 weitgehend instrumentalen Minuten von treibenden House-Beats, sanft pulsierenden elektronischen Klängen, abstrakten Holzbläsern und sparsamen Klaviereinsätzen versucht. Das Resultat ist absolut entzückend, eine Phrase, mit der man auch „JFK“s Nebel von „vocodered“ Gesang und jazzigem Klavier oder „Harbour County“s Synthesizerklänge und hallende Gitarren beschreiben könnte. Wagner mag zwar als Künstler erst ziemlich spät zu Electronica gekommen sein, aber er scheint über ein angeborenes Verständnis dafür zu verfügen, wie er diese Klänge in seinen Orbit einbeziehen kann. Die Synthesizer und Effekte wirken nie wie das Resultat zögerlichen Herumprobierens: Flotus klingt noch immer wie Lambchop, selbst dann, wenn es anders klingt als alles, was sie bisher veröffentlicht haben. Man könnte es als Kontrapunkt zur kalten Entfremdung von Bon Ivers vor kurzem veröffentlichtem A Million mit seinem überreichen AutoTune-Einsatz sehen, denn es ist voll von Wärme, wehmütiger Nostalgie und sanftem, herbstlichem Licht.

 

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