Suicide Squad: The Extended Cut ist das filmische Äquivalent eines Zugunglücks. Suicide Squad: The Extended Cut ist das physische Äquivalent eines Zugunglücks. Suicide Squad: The Extended Cut ist das Jahr 2016 in Filmform.
Suicide Squad: The Extended Cut ist lang. Diese Version des Films ist 13 Minuten länger als die Kinofassung. Suicide Squad: The Extended Cut ist nicht einmal zweieinhalb Stunden lang, aber irgendwie länger als jeder andere Film, den ich bisher gesehen habe.
Suicide Squad: The Extended Cut ist - es muss gesagt werden – schrecklich schlecht. Außerdem wunderbar. Suicide Squad: The Extended Cut ist laut und dämlich und unerträglich langweilig, wenn man sich diesen Film auch anhört, und grell und aufregend, wenn man den Ton abschaltet. Diese längere Version sieht aus, als hätte jemand eine mit Paintballs gefüllt H&M-Filiale gesprengt, nur um dann zurückzukehren und sie noch einmal 13 Minuten lang zu sprengen. Suicide Squad: The Extended Cut ist mein Lieblingsfilm des Jahres.
Suicide Squad: The Extended Cut ist nicht die heurige US-Präsidentenwahl. Dennoch habe der Film und der aufsehenerregendste Wahlkampf des Jahres einiges gemeinsam. Beide waren großes Spektakel ohne echte Inhalte. In beiden gewannen verhaltenskreative Leute.
Suicide Squad: The Extended Cut ist aus der Ferne betrachtet ein Vergnügen, aber umso verstörender, je genauer man hinsieht. Der Film ist wie ein Gemälde von Monet oder eine frische Pizza, aus der ein einzelnes Schamhaar ragt. Er ist nicht „durchgeknallt“, sondern „dUrChGeKnAlLt“. Suicide Squad: The Extended Cut ist das Arschloch, das Sie in der Schule immer drangsalierte, nur um Jahre später groß im Lotto zu gewinnen, das ganze Geld für Jet Skis und Anime-Schwerter auszugeben und erneut groß im Lotto zu gewinnen.
Suicide Squad: The Extended Cut handelt von Männern, womit ich meine, von Vätern. Von guten und schlechten und schlechten, die gut werden, in dem sie ihre Schlechtigkeit fürs Gute einsetzen. Auch diesbezüglich ähnelt Suicide Squad: The Extended Cut der US-Präsidentenwahl. Nur dass in der echten Welt schlechte Väter nicht zu guten werden, sondern alle irgendwann akzeptieren, dass sie schlechte Väter sind und dass das beschissen ist, aber es ist auch irgendwie okay, nicht wahr? (Ist es nicht, aber egal.)
Suicide Squad: The Extended Cut ist der Las Vegas Strip zu Suicide Squad: The Non-Extended Cuts Times Square. Beide sind überfüllt und grell und schreiend und über alle Maßen irritierend. Sie sind real existierende Beispiele für all den halbgaren marxistischen Scheiß, den Ihr Cousin auf Facebook absondert. Doch weil er so unablässig, unentrinnbar schlecht ist, ist SS:TEC/Las Vegas irgendwie liebenswert, während SS:TNEC/Times Square einfach nur beschissen ist.
Suicide Squad: The Extended Cut ist nicht notwendig. Diese Version des Films ist eine Bonusdisc mit geschnittenen Szenen, die als völlig neuer Film getarnt wurde. In einer anderen, vielleicht besseren, Welt wäre Suicide Squad: The Extended Cut kurz in Betracht gezogen und rasch von einem Raum voller vernünftiger Menschen verworfen worden. In dieser Welt jedoch verlangten die Mächte der Geschichte danach, weshalb Suicide Squad: The Extended Cut existiert. Wir verlangten nicht danach, aber wir verlangten auch nicht wirklich nicht danach, weshalb es ihn nun gibt. Suicide Squad: The Extended Cut ist der Film, den 2016 verdient.
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