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Austra: Future Politics (Albumkritik)

 

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Austra: Future Politics (Domino)

 

 

In Katie Stelmanis' Dystopie sind wir eine ängstliche Spezies. Das dritte Album der kanadischen Songwriterin und Produzentin beschreibt eine Welt, in der die Technologie uns entfremdet. Sein Titelsong – über Gier, das „System“ und die Notwendigkeit, das Böse mit Empathie zu bekämpfen - wirkt geradezu prophetisch, wenn man bedenkt, dass er am Tag von Donald Trumps Amtseinführung veröffentlicht wurde. Doch im Unterschied zu anderer apokalyptischer Kunst Blade Runner oder Gary Numans Replicas – fehlt ihm diese gespenstische Atmosphäre von elektrischem Futurismus, die eine düstere Vision so verführerisch macht. Ihre theatralische, tiefempfundene gesangliche Darbietung muss sich mit dem glatten, mechanischen Pochen des elektronischen Klangbetts messen. Doch statt eines schrillen, aufrüttelnden Kriegs der physischen gegen die von Maschinen gemachten Welt wirkt das hier Gebotene kalt – oder einfach zu verdeckt. Die Melodien schweifen ab, sind stets ungreifbar. Future Politics gelingt es, das aktuelle Gefühl von Erschöpfung und der modernen Malaise zu beschwören – aber dies ist mehr die verwirrte Antizipation des gegenwärtigen Alltags als ein Blick in die post-apokalyptische Zukunft.

 

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