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Resident Evil 7 ist ein blutiger Alptraum – Der Spaß und Spiele Test

 

resident evil 7 review 01

 

Ich schleichen und schieße mich seit mehr als einem Tag durch Resident Evil 7 – und ich liebe es. Es ist ein Hauch frischer Luft und verdammt furchteinflößend. Aber leider ist dort, wo Licht ist, auch Schatten zu finden. Lesen Sie weiter, um mehr über die Stärken und Schwächen des siebenten Hauptspiels der Resident Evil Serie zu erfahren.

 

Es folgen einige wirklich kleine Spoiler und zumindest ein Bild, das eine Zerstückelung zeigt.

 

1. Dieses Spiel ist sehr gruselig!

 

Lassen Sie uns ehrlich sein: Diese Serie war schon lange nicht mehr wirklich furchterregend. Resident Evil 4 war intensiv und spannend, aber löste bei mir keine lange anhaltende Furcht aus, wie es das Davonlaufen und Verstecken vor dem Monster, das Resident Evil 3: Nemesis den Titel gab, sehr erfolgreich zuwege brachte. Das war anno 1999, was bedeutet, dass es schon fast 20 Jahre her ist, seit Resident Evil wirklich furchterregend war und Alpträume auslösen konnte.

 

Resident Evil 7 ändert das. Der Wechsel zur First-Person-Perspektive war genau das, was die Serie brauchte. Da so das Sichtfeld des Spielers eingeengt wird, fühlt man sich ständig verwundbar. Der Geist des Unbekannten durchdringt das Spiel. Sich um Ecken zu bewegen oder Türen zu öffnen, nimmt eine ganz neue Dimension an, wenn das eigene Blickfeld so eingeschränkt ist. Es ist pure Angst und ich liebe jede furchterregende Sekunde.

 

 

2. Dieses Spiel ist im Grunde eine gruselige Version des Versteckspiels (hide and seek).

 

Das ist sowohl gut als auch schlecht. Einige der bemerkenswertesten Momente in Resident Evil 7 sind jene, in denen man sich vor den nahezu unverwundbaren Mitgliedern der Baker-Familie verstecken müssen. Enge Korridore drängen sie geradezu auf Sie zu, weshalb Sie stets kühlen Kopf bewahren müssen, denn wenn Sie panisch reagieren, werden Sie vermutlich in eine Sackgasse laufen, wo Ihnen dann einer dieser unleidlichen Gesellen das Genick brechen wird. Sie müssen immer überlegt und langsam handeln. Sie müssen sich hinter Objekten verstecken, lautlos kriechen und verborgene Passagen finden, um Ihren Weg halbwegs gefahrlos fortsetzen zu können.

 

Das Schlechte ist, dass das Spiel diese tödlichen Gegner immer wieder direkt auf dem Weg zu nützlichen Gegenständen oder Rätseln, die für den weiteren Fortschritt wichtig sind, platziert. Die Innenräume, durch die Sie sich bewegen müssen, sind eng und klaustrophobisch, was das verstecken zum Problem machen kann. Das hat tollpatschige Verfolgungssequenzen zur Folge, die wie Benny Hill wirken, nicht wie Nightmare of Elm Street. Sie werden rund um Möbel laufen, sich in der Figur einer Acht durch die Karte bewegen und sehr viel Munition vergeuden, während Sie versuchen zu entkommen. Das ist spannend, aber definitiv frustrierend, wenn Sie nur das nächste Rätsel lösen und dann Ihre Weg fortsetzen möchten.

 

3. Die Rätsel sind zu leicht.

 

Es ist verständlich, dass sich das Spiel auf die Erkundung der Umgebung konzentriert, und das macht auch Spaß, doch die Rätsel wirken sehr simpel. Zumeist geht es darum, das richtige Dingsbums am neuesten Zahnrad (oder was auch immer) anzubringen. Außerdem werden Sie bestimmte Arten von Rätseln wiederholen, darunter die Verwendung gefundener Objekte, um spezifische Schatten an der Wand zu kreieren. Ich habe nicht bemerkt, dass mein Gehirn so herausforderte wie Nemesis’ komplexe Uhrturm/Edelstein-Sequenz. Vielleicht stoße ich doch noch auf eines, das schwieriger ist, aber ich bin enttäuscht, dass die meisten Rätsel so leicht zu lösen sind.

 

4. Die Kämpfe bereiten großes Vergnügen.

 

Die erste Demoversion von Resident Evil 7 ließ die Spieler befürchten, dass das Spiel in die Richtung von Amnesia oder P.T. gehen und ein weitgehend geruhsames Spielerlebnis ohne Kämpfe bieten würde. Das ist definitiv nicht der Fall. Das Spiel ist voller Monster, die man erschießen kann, und Waffen, mit denen man allen Kreaturen das Hirn aus dem Schädel ballern kann, die einen dumm anschauen.

 

In vielen belangen wird das geboten, was man von der Serie erwartet. Das Zielen schränkt die Beweglichkeit ein und macht Sie so verwundbar, aber es ist zugleich die einzige Möglichkeit, den Feinden bedeutsamen Schaden zuzufügen. Das bedeutet, dass die Kämpfe ein Hin und Her von Schießen und Ausweichen sind. Die Feinde sind stark und das Zielen ist sehr wichtig. Das Spiel ist nicht so actionlastig wie Resident Evil 5 oder besonders Resident Evil 6, doch was ihm an Flair fehlt, macht es mit roher Spannung wett.

 

 

5. Dieses Spiel wartet mit einer sehr guten Schrotflinte (shotgun) auf.

 

Immer wieder sind in Videospielen sehr gute Schrotflinten zu finden. Die SPAS-12 aus Half-Life, Dooms Super-Schrotflinte und die M90 aus Halo zählen zu meinen persönlichen Favoriten. Eine gute Videospiel-Schrotflinte ist klobig. Sie ist schwer und spuckt heißes Blei, wenn man feuert. Sie treffen wie Trucks und brüllen wie Drachen. Die Schrotflinte von Resident Evil 7 ist die beste, die ich seit langem abgefeuert habe.

 

6. Verdammt, dieses Spiel ist blutig.

 

Die Resident Evil Spiel geizten nie mit Blut und Eingeweiden. Ich habe gesehen, wie Jäger einfach so Chris' Kopf abschnitten, wie Leon von einer Kettensäge zerfetzt wird und starr vor Schreck mitverfolgt, wie der Ustanak Sherry mit einer Bohrmaschine üble Wunden zufügte.

 

Doch Resident Evil 7 wartet mit einigen wirklich schlimmen Dingen auf. Es gibt wahrlich keinen Mangel an Blut, abgetrennten Gliedmaßen und blubbernden Massen Fleisch – und es ist zumindest ein halbierter Schädel zu sehen. Das ist großartig, aber nichts für Leute mit schwachem Magen.

 

 

7. Die Grindhouse-Richtung einzuschlagen, war eine kluge Entscheidung

 

Die ersten Resident Evil Spiele waren stark von den Zombie-Filmen von George A. Romero beeinflusst, vor allem von Night of the Living Dead und Dawn of the Dead. Langsame Kreaturen schlurften umher, Blitze zuckten und schlechte Dialoge waren allgegenwärtig. Die ersten Spiele zelebrierten die typischen Versatzstücke der alten Zombiefilme geradezu.

 

Dies begann mit Resident Evil 4 immer mehr nachzulassen, denn ab diesem Spiel setzte die Serie verstärkt auf Actionfilm-Elemente. Das funktionierte, aber in den folgenden Titeln wuchs sich die Action extrem aus, so dass von der ursprünglichen Atmosphäre kaum etwas übrig blieb. Zum Glück bedient sich  Resident Evil 7 schmutzigerer und düsterer Einflüsse.

 

Dieses Spiel orientiert sich an Filmen wie The Devil’s Rejects, Texas Chainsaw Massacre, Cannibal Holocaust und The Last House on the Left. Das Resultat ist eine klebrige Angelegenheit von Dreck, Blut, Schweiß und Feuer.Es ist eine deutliche Abkehr von den vorherigen Titeln, die hilft, eine neue Identität für die Serie zu zementieren.

 

8. Dieses Spiel müsste kein Resident Evil Spiel sein.

 

Dieses Spiel hat eine so minimale Verbindung zu den anderen Resident Evil Titeln, dass die Anspielungen zumeist ziemlich gezwungen wirken. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber selbst die kleinsten Verneigungen vor den anderen Spiele wirken hier deplatziert.

 

Andererseits gibt es einige Momente, die zu sehr wie Resident Evil mit nur einem leichten Remix wirken. Klar definierte/vorgegebene Schlüssel für Türen erinnern an die Struktur von Spencer Mansion und es gibt sogar ein Schrotflinten-Rätsel, das im Prinzip unverändert aus dem Jahre 1996 übernommen wurde. Ich bin mir sicher, dass das viele Fans nicht stören wird, da es das ist, was sie sich seit Jahren wünschen. Was ich davon halte? Die Appelle an die Nostalgie sind ein bisschen zu offensichtlich.

 

9. Bosskämpfe sind ein Fehler.

 

Ich bin jetzt kurz vor dem Ende des Spiels und bisher war keine einzige Begegnung mit einem Boss gut. Im Prinzip reduzieren sich diese Kämpfe darauf, genügend Munition in den Boss zu entladen oder herauszufinden, welchen Teil der Umgebung man gegen ihn verwenden kann. Da es sich um ein Spiel handelt, in dem die Spannungsschraube ständig weiter angezogen wird und die Atmosphäre durchwegs gruselig ist, sollte man meinen, dass die Bosskämpfe erlösende Schrei-Feste sein würden. Doch statt monumentaler Auseinandersetzungen werden wenig beeindruckende Kämpfe geboten, weshalb sich auch kein Gefühl echter Befriedigung einstellen will, wenn man den Boss getötet hat.

 

10. Das Spiel ist gut.

 

Resident Evil 7 ist ein mehr als solides Spiel mit kleineren Mängeln. Die Umgebungen sind spektakulär, die Kämpfe sind zumeist spannend, es gibt viele Schreckmomente und die Atmosphäre ist beklemmend. Es ist nicht revolutionäre, aber es wird dafür sorgen, dass Sie beim kleinsten Geräusch in Ihrer Wohnung erschrecken werden.

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