“I need healing.” Ja, nun gut, stell Dich hinten an, Kumpel. In Overwatch ist es eine Lebensart, Heilung zu benötigen. Es ist außerdem ein Ausspruch, den Sie im “All” Chat spammen können, bis Ihre Teamkameraden den Wunsch verspüren, Sie zu erwürgen. Und natürlich ist es ein Mem.
genji: i need healing
— ☕️dr. maid kisser™☕️ (@kirumitoujou) 5. April 2017
genji: i need healing
genji: i need healing
genji: i need healing
genji: i need healing
angela: pic.twitter.com/ApbrWNYpSA
Genji: I need healing
— 60's Acid (@Asuraad) 20. März 2017
Mercy: IM NOT A MIRACLE WORKER pic.twitter.com/nDH4FTpzuX
NEED HEALING pic.twitter.com/C7vp5Qw4oO
— Overwatch.TXT (@OverwatchTXT) 13. Januar 2017
Bereits eine Woche nach der Veröffentlichung von Overwatch fiel Spielern auf, dass vor allem Genji Mains gerne “I need healing” (Ich brauche Heilung) spammen Sie sind matschig und schwach, weshalb es wohl oft stimmt. Was aber auch stimmt, ist dass Genji-Spieler gerne von ihren Teamkameraden weglaufen – weit weg -, vor allem von den Heilern. Wenn er Lichtjahre entfernt ist und hoch oben irgendwo im Gebiet des Feindes hockt, wird ein wilder Genji seinen Mercy-Paarungsruf ausstoßen. “I need healing!” ruft er. Und er wird es dutzende Male rufen, bis eine entnervte Mercy ihren eigenen Tod riskieren und zu ihm fliegen wird. Eine Runde Applaus für all diese selbstlosen Mercys.
Genji Mains, die das tun, sind die schlimmsten. Sie werden sich viel zu weit vorwagen und sterben, weil sie glauben, dass sie ein den Heiler des Teams vereinnahmen können. Nein. Einfach nein.
Me: *healing everyone on the point*
— Art Daddy (@RamseyKaid) 7. März 2017
Teammate: *on the other side of the map* "I need healing"
Me: "Group up with me"
Teammate: pic.twitter.com/WO0FQNYHfb
Als die Scharfschützin/Heilerin Ana zum Spiel hinzukam, wurde das “I need healing” Mem noch größer. Es ist nicht leicht, mit ihrem biotischen Gewehr zu zielen. Und Genji bewegt sich sehr flink durch die Spielwelt, immer laufend und springend. Pharah-Spieler flitzen durch die Luft. Sie sind absichtlich schwer zu treffen, auch für die eigenen Teamkameraden. Wie zum Teufel soll Ana sie heilen, wenn sie alles in ihrer Macht stehende tun, um dies zu vermeiden? Stillgestanden!
Ein wichtiger Aspekt des “I need healing” Witzes ist der Umstand, dass nur relativ wenige Spieler gerne Support-Helden spielen. Doch in Overwatch ist Flexibilität sehr wichtig. Allein schon der Umstand, dass man überhaupt einen Helden „maint“ (hauptsächlich oder ausschließlich spielt), zeugt von einem gewissen Egoismus – was ist, wenn Ihr Team diesen Helden nicht benötigt, sondern stattdessen einen Heiler? Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie oft fünf der sechs Spieler ihren jeweiligen Helden gewählt haben, nur um dann erleben zu müssen, dass der sechste Genji wählt, während die gelbe “NO HEALERS” (Keine Heiler) Warnung aufleuchtet. Und unweigerlich spammt dann dieser Genji „I need healing“.
Ich möchte meine Einstellung in dieser Sache klar zum Ausdruck bringen: Wenn Sie Heilung benötigen, sollten Sie zum Heiler wechseln. Sie sind Meister Ihres eigenen Schicksals. Seien Sie der Heiler, den Sie in Ihrem Team sehen möchten. Ich nenne dies „Pauls Gesetz“, nach meinem Freund Paul, der das so gut wie nie macht.
Nichtsdestotrotz lautet die erste Regel von Overwatch: Sie müssen sich laut über die Teamzusammensetzung beschweren, und zwar immer und vor allem dann, wenn Sie das Problem sind. Da ich nun immer öfter DPS Helden spiele und mich zunehmend von den Tanks entferne, mit denen ich begonnen habe, habe ich mich auch schon ein oder zwei Mal dabei ertappt, wie ich „I need healing“ spammte. Pharah, Sombra und Tracer neigen dazu, sich vom Hauptteam zu entfernen. Um mich heilen zu lassen, sollte ich zum Heiler zurückkehren. Mitunter ist das nicht möglich. Mitunter ist der Heiler nicht verfügbar oder wir haben bereits zwei Heiler, so dass ich nicht wechseln kann, oder ich habe andere, hieb- und stichfeste Gründe, warum ich ständig “I need healing” rufe. Das bereue ich nicht. Ich bedauere nur, das öffentlich zu machen. Und mich öffentlich über andere zu beschweren, die es machen.
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