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The Jesus and Mary Chain: Damage and Joy (Albumkritik)

 

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The Jesus and Mary Chain: Damage and Joy (ADA/Warner)

 

 

Das erste Mary Chain Album seit 19 Jahren beginnt in guter Form: „Amputation“ brummt auf einem William Reid Riff dahin, der halb Biker Rock und halb purer 60er-Jahre-Pop ist, bevor die erste von seinem Bruder Jim gesungene Zeile die Herausforderung deutlich macht, die die beiden zu meistern haben: “Try to win your interest back / But you ain’t having none of that.” Da sie gleich darauf „War on Peace“ folgen lassen, eine großartige Ballade, die zwar deutlich von Velvet Undergrounds „Ocean“ inspiriert ist, diese kreative Schuld aber durch reine Würde problemlos überwindet, scheint alles wie geschmiert zu laufen. Doch es werden Probleme offenbar. Zunächst einmal wurde die Hälfte der hier versammelten 14 Songs schon zuvor von dem einen oder anderen Reid-Projekt aufgenommen. Zweitens sind die Anspielungen auf die Vergangenheit mitunter ein bisschen zu plump (“I hate my brother and he hates me / That’s the way it’s supposed to be”, aus „Facing Up to the Facts“, stiehlt direkt von „Kill Surf City“ und ersetzt nur „baby“ durch „brother“). Drittens gibt es verdammt viel von dieser Musik – 53 Minuten Spieldauer ist einfach zu lang. Selbst nach dem Erfolg von Psychocandy waren The Mary Chain am wirkungsvollsten, wenn sie sich auf das Wesentlichste beschränkten und sich an das Motto „In der Kürze liegt die Würze“ hielten; je mehr man von ihnen bekommt, desto weniger kraftvoll wirken sie. Dieses Album ist um einiges besser, als es hätte sein können, aber es ist nicht ganz so toll, wie wohl viele gehofft haben.

 

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