Wire: Silver/Lead (Pink Flag)
Nachdem sie mit ihren ersten drei Alben in den 1970ern den Post-Punk ausloteten und danach verschiedene Abstecher wagten, setzt Wires mittlerweile 16. Album den Nachsommer fort, der 2013 mit Change Becomes Us begann. Statt der mutigen Sprünge in neue Territorien, die sie einst wagten, erforschen sie nun die Details des Terrains, das sie selbst enthüllten. Daher sind sich stark wiederholende Rhythmen neben wahren Wänden aus Verzerrungen zu hören. Dies ist allerdings eine langsamere, melancholischere Band Wire, und nur selten war ihre Musik melodischer und rätselhafter. Wie immer ist mehr als ein Thesaurus nötig, um Texte wie “Skippering a skiff, in the typhoon season” und “Have you got a shed of ions?” zu enträtseln. Aber „Diamonds in Cups“ und „A Short Elevated Period“ zählen zu den stärksten Songs, die sie je geschrieben haben. Der schnellere letztere Song lässt sich am besten als „Wire play pop“ beschreiben, aber auf eine Weise, die die Form ausreizt, denn der Refrain ist erst ganz am Ende zu hören. Wire halten sich nur an ihre eigenen Regeln – und das mit Erfolg.
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