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Laurel Halo: Dust (Albumkritik)

 

Radikale Abenteuer in elektronischem Impressionismus

 

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Laurel Halo: Dust (Hyperdub)

 

 

Die in Michigan geborene Produzentin Laurel Halo begann mit verträumten Synthpop-Songs, ehe sie ihren Gesang immer mehr abstrahierte, um ihn schließlich ganz wegzulassen. Das Resultat war eine herrlich eigenwillige Version von Dub Techno. Nun setzt sie wieder vermehrt auf Gesang, unter anderem von Gaststars wie Julia Holter und Lafawndah, und schafft so ein Album, das auf brillante Weise die Kunst des Jazz-Songs für das 21. Jahrhundert modernisiert und neu interpretiert. Das programmierte Schlagzeug shuffelt, raschelt und klappert und verfällt nur sehr selten in einen konstanten Beat. Aber das Zentrum hält, und zwar dank perfekter Melodie-Bruchstücke. „Jelly“ ist so schlüpfrig, wie der Titel andeutet, ein Dance-Pop-Song, dessen Zutaten auf den Boden geschüttet wurden. „Sun to Solar“ ist wie UK Garage in der Version von Arthur Russell, „Moontalk“ ist niedlicher J-Pop und man kann sich gut vorstellen, dass Erykah Badu und Flying Lotus die verschlafene Ballade „Like an L“ schreiben, während die Wirkung ihrer Shrooms nachlässt. Dies ist ein Triumph des Impressionismus, wobei das Digitale und das Organische ein radikal schönes Ganzes bilden.

 

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