Das Neueste

Sufjan Stevens, James McAlister, Bryce Dessner and Nico Muhly: Planetarium (Albumkritik)

 

sufjan stevens 01

 

Sufjan Stevens, James McAlister, Bryce Dessner and Nico Muhly: Planetarium (4AD)

 

 

Was erhabene Ideen für Konzeptalben anbelangt, ist das Weltall eine, die bärtige Musiker nach wie vor fasziniert. Techno-Pionier Jeff Mills veröffentlichte vor kurzem Planets, ein elektronisch-klassisches Werk, das von Gustav Holsts gleichnamiger Orchestersuite beeinflusst ist. Und was die gefühlvolle Indie-Sphäre anbelangt, gibt es nun Planetarium, eine 17 Tracks umfassende Erkundung des Sonnensystems von Sufjan Stevens und seinem Drummer James McAlister, Bryce Dessner von The National und dem Komponisten Nico Muhly. Dem Werk gelingt es, atmosphärische Kraftfelder, Sci-Fi-Synthesizer im Stil der 70er, glockenhelle Gitarren, vortreffliche Streicherarrangements, Caribou-artige Glanz-Impulse und Stevens' Talent für R&B-Rhythmen zu zu majestätischem, aber trotzdem schwerelosem Effekt zu vereinen und eine immersive, himmlische Weltraumoper zu kreieren, die man unbedingt laut genießen sollte, bevorzugt in einem Live-Setting. Doch es ist zugleich clever und kosmisch: Stevens mit seiner anmutigen Stimme ist niemand, der über interplanetare Flüge gurren würde, weshalb „Venus“ zu einer Geschichte lüsterner Jugend in einem “Methodist summer camp” wird; „Uranus“ ist ein Chorstück, bei dem es anscheinend um die Kraft der Elemente geht, während „Mars“ (als hätten Daft Punk einen IDM-Soundtrack für Tron gemacht) eine unsinnige Meditation über den Krieg ist. Das Resultat klingt, als hätten sich alle Planeten für Sufjans Traummusical fein säuberlich aufgereiht – aber wenn Sie ein Fan sind, werden Sie wissen, dass das großartig ist.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.