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Lal and Mike Waterson: Bright Phoebus (Albumkritik)

 

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Lal and Mike Waterson: Bright Phoebus (Domino)

 

 

Folk-Musik sollte gegen das Ersterben des Lichts aufbegehren, nicht zu einem Andenken für ein paar glückliche Schallplatten-Sammler verkommen. Bis jetzt war dieses außergewöhnliche Album voller düsterer, erfrischender Originalsongs nur auf billigen CD-Rs oder einer der 100 richtig gepressten LPs aus dem Jahre 1972 verfügbar, weshalb wir dem Himmel dafür danken müssen, dass es Domino Records gibt, denn dieses Unternehmen hat dieses wunderbare Werk mit viel Liebe und Ehrfurcht überarbeitet und neu verpackt.

 

Für Folk-Neulinge ist dies kein einfaches Hörerlebnis. Der Gesang von Lal und Mike Waterson ist eine aufdringliche, fast schon gewaltsame Angelegenheit, besticht aber mit einer bestärkenden Schönheit und sorgt dafür, dass heidnisch beeinflusste Meisterwerke wie „The Scarecrow“ und „Fine Horseman“ auf atemberaubende Weise an den Knochen nagen. An vielen Stellen wogt das menschliche Leben in kunstfertigen heißblütigen Texten über Sex, Tod, Trunkenheit und Humor, während Watersons Fans sich über die neuen Tracks und die zahlreichen Demos freuen werden. Mikes „One of Those Days“ und „Jack Frost“ sind besonders gelungen, denn sie fangen die Einsamkeit der Kindheit und die Kälte von Winter und Krieg mit Kraft und sehr treffend ein. Ein Album fürs Leben, für ein langes Leben.

 

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