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Hercules and Love Affair: Omnion (Albumkritik)

 

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Hercules and Love Affair: Omnion (Atlantic)

 

 

Auf dem Papier erscheint das vierte Album des „dance collective“ Hercules and Love Affair sehr riskant. Thematisch hängt Andy Butlers Rückfall in die Drogenabhängigkeit und sein Kampf, diese erneut zu überwinden, wie eine schwarze Wolke über Omnion. Das sollte ein mehr als schwieriges Thema für eine Album, das durchwegs auf 4-to-the-florr-Beats setzt – wer möchte schon an die Fallstricke des Hedonismus erinnert werden, während man versucht, sich auf dem Danceflor zu verlieren? -, aber Butler hat Talent dafür, schwierige Themen mit Dance Music zu kombinieren. Auf dem wunderbare Track „I Try to Talk to You“ aus dem Jahre 2014 singt Gaststar John Grant darüber, dass er HIV-positiv ist. Auf diesem neuen Album stellt die textliche Reue auf „My Curse and Cure“ und „Wild Child“ einen faszinierenden Kontrast zur musikalischen Euphorie dar, so dass sich eine interessante Spannung ergibt, während auf dem Titeltrack Sharon Van Ettens bewegender Gesang mit schmachtenden elektronischen Klängen begleitet wird. Butlers Fähigkeit, unerwartete und ungewöhnliche Stimmen in seine musikalische Welt zu integrieren, ist so beeindruckend wie eh und je, von der libanesischen Indie-Band Mashrou’ Leila bis hin zu Faris Badwan, dem Frontmann der Horrors. Das Mitwirken des Letzteren am von Gospel beeinflussten, leicht anstößigen „Controller“ ist ebenso unwahrscheinlich, wie das Ergebnis fantastisch ist.

 

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