Prophets of Rage: Prophets of Rage (Fantasy/Caroline International)
„A soundtrack for the resistance” ist der Slogan, mit dem dieses Kollektiv, das aus Mitgliedern von Rage Against the Machine, Public Enemy und Cypress Hill besteht, sein Debütalbum anpreist. Sie greifen die rebellische Stimmung auf, die nach der Wahl Donald Trumps Teile der USA ergriffen hat, was sicherlich ein kluger Marketing-Schachzug ist, doch es ist schwer, sich vorzustellen, wie Millionen zu den Klängen dieses aufgewärmten, 20 Jahre alten Rap-Rock nach Washington ziehen. Nivhts von dem, was hier geboten wird, kommt auch nur ansatzweise an das Niveau klanglicher und textlicher Dringlichkeit heran, das auf RATMs Debüt oder Public Enemys It Takes a Nation of Millions to Hold Us Back zu spüren war. Textlich macht sich eine gewisse Schlampigkeit beim Phrasendreschen bemerkbar, denn die Zeilen, die aufrütteln und mitreißen - “Stand up and rise like the tide” in „Unfuck the World“ – sollen, wirken eher wie zu oft verwendete Textbausteine. Gelegentlich wird ein Anflug vergangener Größe spürbar – etwa wenn Chuck D mit der spaßigen Zeile „By George, he’s the new Wallace” (in „Hail to the Chief“) Trump mit einem anderen Politiker, der die Schlagzeilen beherrschte und Rassisten ansprach, vergleicht -, aber über weite Strecken ist dies eine Revolution, die keimfrei und blitzsauber erscheint.
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