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The Vampires/Lionel Loueke: The Vampires Meet Lionel Loueke (Albumkritik)

 

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The Vampires/Lionel Loueke: The Vampires Meet Lionel Loueke (Earshift)

 

 

Lionel Loueke, der hochtalentierte, in Benin geborene Gitarrist und Sänger, der Anfang der Nullerjahre von Herbie Hancock unterstützt wurden, ließ sich den amerikanischen Ruhm nicht zu Kopfsteigen und blieb seinen ungezähmten Instinkten treu – er hat mit dem wenig bekannten belgischen World-Jazz-Saxophonisten Nicholas Kummert Genregrenzen gesprengt und tut dies auch hier mit The Vampires, einem verspielt eklektischen Quartett aus Australien, das seit einem Jahrzehnt gemeinsam musiziert. Zu den hier verarbeiteten Einflüssen zählen Reggae, klassischer Son Cubano, Highlife aus Ghana und Sierra Leone, Miles Davis in seiner vor-elektrischen Zeit und Prisen von Blue Note Soul-Jazz und Henri Texiers fast filmischer Musik, doch Louekes Offenheit für alles und jedes sorgt dafür, dass nichts davon klischeehaft oder generisch wird. Eine launenhaft, oft besinnliche Gitarre windet sich durch das Krachen und Vibrieren von Becken und Kontrabass-Stupser, während traurige Trompeten/Holzbläser-Motive für Gänsehaut sorgen. Dazwischen sorgen warme Improvisationen, die wie eine Art introvertierte südafrikanische Township-Musik klingen, Reggae, der mit fröhlichen Bläser-Fanfaren eingeleitet wird, die sich zu ironischen Post-Bop-Tenor-Spekulationen weiterentwickeln, und an Hooks reiche kubanische „groovers“ für gute Laune, wobei all diese Stücke von Loueke mit einem Steel-Pans-artigen Sound ausschmückt. Der Gitarrist ist hier fast ausschließlich als Ensemble-Spieler zu hören, doch es gelingt ihm mühelos, dem ganzen Album seinen Stempel aufzudrücken.

 

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