Gucci Mane: Mr Davis (Atlantic)
Dies ist das mittlerweile fünfte Album, das Radric Davis seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Mai 2016 aufgenommen hat. Im ersten und letzten Song dieses neuen Werks thematisiert der aus Atlanta stammende Rapper das Gefängnisleben und den Verlust von Freunden, die Opfer krimineller Machenschaften wurden. Die übrigen 15 Songs bringt er damit zu, schnelle Autos zu fahren, “addicted to Franklins” zu werden und regelmäßig Blowjobs zu erhalten. Guccis Tonfall – entweder ausdruckslose Hilflosigkeit angesichts der Befriedigung seiner Wünsche und Träume oder sarkastische Verblüffung darüber, warum er dem widerstehen sollte – verleiht jedem Track so etwas wie Ausstrahlung und er kreiert einige Hooks, die sich wirklich festsetzen, vor allem auf dem witzigen „Money Make Ya Handsome“, einer Hymne für selbstbewusste „sugar daddies“. Doch da seine Prahlereien auf Wortspiele fast völlig verzichten, wirkt der Materialismus bald ermüdend; mit „Tone It Down“, einer billigen Imitation von Drakes „Portland“ blamiert er sich total. Was die prominenten Gaststars anbelangt, ist Nicki Minaj mit Abstand die beste: sie liefert auf „Make Love“ wunderbar unterbewusste Disses, bei denen selbst rudimentäre Metaphern – Nokias, Dosenfrüchte - treffen und verwunden.
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