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Julien Baker: Turn Out the Lights (Albumkritik)

 

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Julien Baker: Turn Out the Lights (Matador)

 

 

Sprained Ankle, Julien Bakers 2015 ursprünglich in Eigenregie veröffentlichtes Debütalbum, wurde von den Kritikern für seine gewissenhafte, feine und melancholische Beschreibung ihrer psychischen Verfassung gelobt. Als die in Memphis geborene Singer-Songwriterin im Alter von 17 Jahren ihren Eltern sagte, dass sie lesbisch ist, durchsuchte ihr Vater die Bibel nach Kapiteln über Akzeptanz. Diese sehr persönlichen Songs befassen sich einmal mehr mit ihrer Sexualität, mit christlichem Glauben, Selbstzweifel und Isolation. Dieses erste Werk für ein größeres Label verfügt über eine hymnische Atmosphäre, in der die Turbulenzen in ihren Worten zum Ausdruck kommen. “The harder I swim, the faster I sink”, singt sie im faszinierenden „Sour Breath“, während sie in „Shadowboxing“ reumütig eingesteht: “You’re everything I want and I’m all that you dread”. Ihr Gesang ist so rein wie Kristall, doch das an Snow Patrol erinnernde Muster von gedämpfter Strophe/epischem Refrain kann zu formelhaft klingen. Ihr Gitarren- und Klavierspiel wird nun mit Streicherarrangements und großer Hochglanzproduktion unterstützt, was sie mit Babyschritten einem Mainstream-Publikum näherbringt, doch leider geht dabei ein wenig von ihrer magischen Zerbrechlichkeit verloren.

 

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