Kelly Clarkson: Meaning of Life (Atlantic)
Anno 2002 – in den Tagen von Will Young vs Gareth Gates, und Fame Academy – triumphierte Kelly Clarkson in der ersten Staffel von American Idol. Fast wie Rasputin hat sie seither ein Durchhaltevermögen bewiesen, das für Sieger von Talentshows sehr selten ist, und ihren Vertrag mit RCA zur Gänze erfüllt, den Sie nach der Show unterzeichnete. Seit vergangenem Jahr ist sie bei Atlantic unter Vertrag. Die erste Single aus diesem neuen Album – „Love So Soft“ – ist wenig mehr als Candyman-Ära Christina Aguilera mit einer Prise von gerade trendigem Trap, doch es finden sich hier viele starke Tracks, die sich sicher gut verkaufen werden. Zu diesen zählen „Move You“ – eine erwachsene Akustik-Ballade mit einem kirchlichen Crescendo mit Klatschen – und „I Don’t Think About You“, einer jener großen Songs mit Tonartwechseln, wie sie frühere Sieger von Talentshows vor den aktuellen Teilnehmern singen, während diese Tränen zurückhalten. Doch leider gibt es auf diesem Album auch etliche Füller, etwa „Go High“ – rund um einen Rede von Michelle Obama aufgebaut – und die „body-positive“ Popnummer „Whole Lotta Woman“, die allzu sehr an Meghan Trainor erinnert. Trotz dieser Schwächen passen die starken Darbietungen im Stil der Diven der 90er zu Clarksons schmetterndem Gesangsstil. Mit Können und Geschmack bricht sie in eine gefühlvollere Soul-Zukunft auf.
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