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Laura Cannell: Hunter, Huntress, Hawker (Albumkritik)

 

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Laura Cannell: Hunter, Huntress, Hawker (Brawl Records)

 

 

An den dunklen Rändern der Folkmusik verweilt Laura Cannell, eine Geigerin und Blockflötenspielerin, die traditionelle Instrumente benutzt, um unheimliche, zeitlose Geschichten heraufzubeschwören. Ihr viertes Album besteht aus einer Serie von Improvisationen, die in einer Kirche an der zerbröckelnden Küste von Covehithe in Suffolk aufgenommen wurden und unter dem gebogenen, barocken Bogen ihrer Fiedel zum Leben erwachen. Bei dieser Technik werden alle vier Saiten des Instruments zugleich gespielt: die Wirkung ist aggressiv, verstörend, aber auch auf eine ursprüngliche Weise schön, wobei die Harmonien des Dröhnens/des Orgelpunkts oft fast grausam misstönend sind, ehe sie sich in Wohlgefallen auflösen. Viele Momente sind außerdem kompromisslos schwierig. Das harsche, stechende Spiel in „Blacksmith“ ist wie die Klang gewordene Werkstatt eines Metallarbeiters, während „Air Splinters Through“ einem Horrorfilm-Soundtrack entsprungen zu sein scheint. Dies ist ganz eindeutig kein Album für frühe Morgenstunden. Doch obwohl diese Musik uralt wirkt, wirkt sie auch brutal lebendig, als würde ein Riese nach jahrhundertelangem Schlaf erwachen und in die Welt aufbrechen.

 

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