Margo Price: All American Made (Third Man Records)
All American Made ist kein freudiger Titel, mit dem der Zustand des Landes gefeiert wird. Wie schon auf ihrem Debüt Midwest Farmer’s Daughter ist Margo Prices Amerika auch hier ein Land, in dem das Leben hart ist; genauer gesagt, ist es ein Land, in dem das Leben für Frauen hart ist. Sie geht an die trockenen Themen der Nachrichten mit Humor und Elan heran: die Idee eines Songs über sexuelle Diskriminierung am Arbeitsplatz mag auf dem Papier nicht unterhaltsam klingen, bis man Prices Gespür für tolle Textzeilen bemerkt - “We’re all the same in the eyes of God, and the eyes of rich white men” – und von der musikalischen Begleitung mit ihrem leichten Touch und ihrem Tex-Mex-Einschlag unterhalten wird. Das schlüpfrige „Cocaine Cowboys“ reitet auf einem Soft-Rock-Groove direkt aus den 1970ern dahin, wähend Price ihre Missbilligung der Männer “coming from New York, LA and Seattle, they don’t have to rope no cattle” zum Ausdruck bringt. Willie Nelson ist auf „Learning to Lose“ ihr Duettpartner, und das Beste, was man über Price schreiben kann, ist,dass er wie die zweittalentierteste Person auf diesem betörenden Album klingt.
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