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Shania Twain: Now (Albumkritik)

 

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Shania Twain: Now (Mercury Nashville)

 

 

Von Mitte der 90er bis zu den frühen Nullerjahren war Shania Twains schwungvoller Country-Pop in den USA allgegenwärtig, weltweit erfolgreich und am kraftvollsten. Mit Songs wie „Man I Feel Like a Woman“, „I’m Gonna Getcha Good“ und „That Don’t Impress Me Much“ hauchte die kanadische Sängerin dem Genre erneut Leben ein und ebnete jüngeren Stars wie LeAnn Rimes, Carrie Underwood und – später – einer gewissen Taylor Swift den Weg. Doch Stimmprobleme, Lyme-Borreliose und eine unschöne Scheidung würgten ihre Karriere weitgehend ab. Deshalb kann es nicht überraschen, dass sich bei Twains erstem Album seit 15 Jahren alles darum dreht, sich nicht unterkriegen zu lassen und an alte Erfolge anzuknüpfen. Auf „Swingin’ With My Eyes Closed“ singt sie über einem Country-Beat mit tropischem Einschlag trotzig darüber, wie “Fear disappears every time I close my eyes”, während „Roll Me on the River“ eine Mischung aus Pop-“Empowerment“ und Geigen ist, die sowohl frisch als auch typisch nach Twain klingt. Doch nicht alles von dieser musikalischen Autobiographie funktioniert wirklich: „Poor Me“, das davon handelt, die Opferrolle zu überwinden, ist ein zu bemühter Versuch einer Trip-Hop-Nummer, während das an klassische Doo-Wop-Songs erinnernde „You Can’t Buy Love“ allzu kitschig wirkt. „Now“ ist dennoch ein ziemlich starkes Comeback, das ganz auf Twains Stärken zugeschnitten ist, doch ein wenig mehr von ihrem temperamentvollen Selbst und mehr Zurückhaltung bei inspirierenden Metaphern hätten ihm gut getan.

 

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