Gestern veröffentlichte Bungie eine brandneue Erweiterung für Destiny 2, ein Videospiel, in dem die Spieler für immer in einer unendlichen Simulation gefangen sind. Und wenn Sie sich nach etwas Aufschlussreichem sehnen, sollten Sie Ihre Erwartungen überdenken.
Curse of Osiris, die erste von zwei angekündigten Erweiterungen für Destiny 2, öffnet den Merkur (Mercury) als Patrouillen-Zone und fügt einige neue Strikes und Missionen zum Spiel hinzu. Außerdem nimmt sie Anpassungen bei der Balance vor und enthält den ersten von zwei großen „quality-of-life“ Patches – der zweite wird am 12. Dezember folgen. Curse of Osiris wartet darüber hinaus mit einer kurzen Story-Kampagne auf, in der Sie, Guardian und Retter des Universums, die Aufgabe haben, einen Weltraumzauberer namens Osiris aus den Fängen einer Gruppe übler roboterhafter Vex zu befreien. Osiris wurde ursprünglich als einer der wichtigsten Charaktere in Destiny 1 erdacht, aber aufgrund eines Story-Reboot wurde er entfernt. Im Laufe der letzten paar Jahre war immer wieder ein bisschen was über ihn zu hören, aber nun ist er endlich im Spiel zu sehen.
Die größeren Veränderungen werde ich erst später beurteilen, wenn wir alle Zeit hatten, sie zu verdauen, aber nach einigen Stunden des Spielens kann ich sagen, dass die Kampagne kurz und schön ist, aber nicht mit Wiederholungen geizt. Der letzte Kampf ist erstklassig und der Boss ist einer der bestaussehenden im Rahmen der Serie, aber insgesamt wirkt die Story hohl. Statt die Handlung des Spiels weiterzuführen oder wenigstens unser Verständnis dieser Story oder des Universums zu vertiefen, versandet sie einfach. Osiris selbst ist wenig beeindruckend; es gibt zwar einige witzige Dialoge und etwas Charakterentwicklung, aber die Kampagne ist zu kurz und zu simpel, um auch nur annähernd die Höhen der ersten Hauptstory von Destiny 2 zu erreichen.
Ein großer Teil der Kampagne dreht sich um den Infinite Forest (Unendlicher Wald), eine Vex Simulation im Zentrum des Merkur voller Kristalllabyrinthe und pulsierender Portale. Der Infinite Forest ist wunderschön und fremdartig und wirkt wie eine Erweiterung des Vault of Glass aus Destiny 1 und ist visuell anziehend wie kaum sonst etwas im Spiel. Leider ist er auch ziemlich langweilig.
Während der Kampagne und der anschließenden Abenteuer müssen Sie mehrmals durch den Infinite Forest marschieren, was bedeutet, dass Sie an dutzenden Varianten der immer gleich aussehenden Plattformen entlanglaufen und immer wieder gegen dieselben Feinde kämpfen, während Sie sich von Tor zu Tor bewegen. Der einzige Grund, zu stoppen und gegen diese Füllmaterial-Feinde zu kämpfen, ist die Begegnung mit einem rot leuchtenden Tor, was bedeutet, dass Sie einen besonderen Feind, der Daemon genannt wird, töten müssen, um es aufzuschließen. Ansonsten gibt es keinen Grund, nicht einfach weiterzulaufen. Und es ist nicht unterhaltsam, durch Levels zu laufen, während man versucht, bedeutungslosen Kämpfen aus dem Weg zu gehen.
Andere Missionen sind ein bisschen besser. In einem der cooleren Kämpfe von Curse of Osiris müssen Sie eine riesigen Cabal General besiegen, während Sie mechanischen Verteidigungseinrichtungen der Vex ausweichen, und der letzte Boss kombiniert Größe im Stil von Raids mit einem coolen Stück Story. Treue Destiny Fans werden sich sicher über die Charaktertiefe der Veteranin Ikora freuen, die sich sehr verändert hat, seit wir sie zum ersten Mal trafen; auch der wenig bekannte Brother Vance, den wir einst als den Typen kannten, der in Trials of Osiris all unsere Hoffnungen zunichte machte, ist interessant. Es stellt sich heraus, dass Brother Vance einfach nur ein Osiris Fanboy ist — wer hätte das gedacht?
Kurz zusammengefasst, die Story ist kurz, wunderschön und langweilig. Wenigstens ist die Musik großartig.
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