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Calexico: The Thread That Keeps Us (Albumkritik)

 

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Calexico: The Thread That Keeps Us (City Slang)

 

 

Es ist schon mehr als ein Jahrzehnt her, seit Calexico begannen, ihre Identität als die “indie mariachi” Typen abzulegen und sich langsam einem breitgefächerterem Sound zuzuwenden, der die Kreuzung von Americana und Alt-Rock umfasst. Wenn man ihr neuntes Album hört, würde man kaum glauben, dass Joey Burns und John Convertino Musiker sind, die aus den Wüstengebieten im Südwesten der USA stammen, denn The Thread That Keeps Us klingt nur sehr selten geographisch spezifisch: nur „Flores y Tamales“ klingt in etwa so wie ältere Songs wie „El Picador“ oder „Tres Avisos“ („Under the Wheels“ hat einen Latin-Einschlag, aber da diese Nummer auf Pop-Reggae aufgebaut ist, klingt sie mehr nach Miami als nach New Mexico).

 

Doch dieser unbekümmerte Geist passt gut zu Calexico. The Thread That Keeps Us ist weniger ausgefeilt als seine unmittelbaren Vorgänger, und diese leichte Rauheit verhindert, dass es zu Hintergrundmusik verkommt, selbst in den hübschesten Momenten. Und hübsch ist kein schlecht gewähltes Wort: „The Town & Miss Lorraine“ verfügt über die Einfachheit und Direktheit einer Melodie von Jimmy Webb un dieselbe filmische Qualität des Textes: “There’s a bad accident on the interstate / A snake of engine oil reaches out.” Das ist vielleicht zu erwarten.

 

Überraschender sind die großen Gesten, mit denen Calexico die Hände ausstrecken – „End of the World With You“ und „Eyes Wide Awake“ klingen nach einer Band, die möchte, dass große Gruppen von Leuten auf Festivals ihre Arme gen Himmel recken und die Welle machen - , wobei es ihnen gelingt, nicht verbissen kalkulierend zu wirken, einfach weil sich The Thread That Keeps Us sich weigert, sich für einen bestimmten Sound zu entscheiden. Darüber, ob „ Another Space“ funktioniert oder nicht, lässt sich streiten – liquider, mitreißender Funk im Stil der Talking Heads zählt nicht unbedingt zu den Stärken von Burns und Convertino –, aber der Song ist beileibe kein Desaster und hat den großen Vorzug, nicht langweilig zu sein.

 

Nach acht Alben muss man sich wirklich anstrengen, um ein Album zu machen, das so lebhaft klingt wie dieses, ohne die Basis der ursprünglichen Anziehungskraft zu verlieren. Calexico ist das gelungen.

 

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