The Shins: The Worm's Heart (Aural Apothecary/Columbia)
Vor knapp einem Jahr veröffentlichte James Mercer das fünfte Shins Album, das den Titel Heartworms trägt. Nun hat er dasselbe Album noch einmal veröffentlicht, und zwar auf eine Weise, die er als „flipped“ bezeichnet – damit ist gemeint, dass die Reihenfolge der Songs umgedreht wurde und ein jeder Song in einem anderen Stil dargeboten wird als das Original. Im Großen und Ganzen bleiben die Hauptmelodien gleich, aber alles andere – Instrumentierung, Tempo – wurde verändert. Das Resultat ist nicht besser oder schlechter als Heartworms – das selbst eine ziemlich bunte Mischung war -, doch die akustischen Vergnügen sind an anderen Stellen zu finden. Ein Beispiel: „The Fear“ war die pessimistische Schlussnummer des Originalalbums, eine abschweifende, zurückhaltende Rückerinnerung an die Depression.
Hier wurde der Song nun aufgepeppt, die tanzenden Wellen akustischer Gitarre wurden durch die rauschenden und krachenden Wellen der elektrischen ersetzt, die sich wie bei The Velvet Underground auftürmen.
Andere Songs ergeht es nicht so gut: „Mildenhall“ - über das Aufwachsen als Kind von Angehörigen der US Air Force in East Anglia – war zuvor ein sehr charmantes Stück sanfte Countrymusik. Nun ist es Grage Rock und die Orgel im Stil von 96 Tears übertönt so gut wie alles andere. Gitarrensongs werden zu Synthesizersongs (und Synthpop zählt nicht zu Mercers großen Stärken) und Synthpop-Songs werden zu Gitarrensongs. Und dann sind da noch die Songs, die noch so viel Herumbasteln nicht ändern kann: „Rubber Ballz“ scheint einzig und allein geschrieben worden zu sein, damit Mercer die Zeile “Can’t get her out of my bed”so oft wie möglich verwenden kann; die Umwandlung in ein akustisches Stück macht diesen Song nicht weniger unbedeutend. Mercer bescherte uns zwei annehmbare Alben, de das Zeug dazu gehabt hätten, ein wirklich gutes zu werden.
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