PlayerUnknown’s Battlegrounds Mobile , die westliche Version des chinesischen PUBG: Exhilarating Battlefield, erlebte vor kurzem einen „soft launch“ in Kanada, was bedeutet, dass es zu Testzwecken in einem kleinen Gebiet (und nur auf Android-Geräten) gespielt werden kann. Ich lebe zwar nicht in Kanada, aber dank eines Verwandten konnte ich eine Kopie des neuen Spiels ergattern und versuche seither, ein köstliches Huhn zum Abendessen zu gewinnen.
Nach mehreren Stunden kann ich sagen, dass dies eine überraschend solide Portierung ist. Natürlich ist sie kein Ersatz für die PC- und Xbox-One-Versionen, wenn man zu Hause ist, aber ein direkter Vergleich ist hier auch nicht angebracht. Hier geht es nämlich darum, auf Mobilgeräten eine akzeptable Annäherung an das PUBG Spielerlebnis auf PC und Konsole zu bieten, um das Spiel auch für das riesige Mobil-Publikum zu öffnen und den Besessenen eine Möglichkeit zu bieten, immer und überall zu spielen. Und wenn Sie sich wirklich danach sehnen, unterwegs PUBG zu spielen (PUBGin im Pub?), dann ist PUBG Mobile gut geeignet, dieses Bedürfnis zu befriedigen.
Hier ist das Wesentliche PUBG Mobile läuft natürlich mit einer viel geringeren Auflösung und wesentlich weniger detaillierten Texturen als die PC-Version, aber es ermöglicht dennoch Battle Royales mit 100 Spielern, was wohl das Wichtigste sein dürfte. Man kann auf der hinlänglich bekannten Erangel Karte, der ersten des Spiels, spielen und alles läuft so ab, wie man es seit jeher gewöhnt ist: mit dem Fallschirm abspringen, aus dem blauen Gebiet laufen, als letzter am Leben sein – Sieg. Ersten Tests nach zu schließen, kann das Spiel nur über WiFi gespielt werden – ich probierte meine normalerweise stabile 4G-Verbindung aus, konnte aber über diese nicht spielen. Ich konnte allerdings spielen, indem ich mein Smartphone mit einem anderen 4G-Telefon verband und PUBG Mobile so dazu brachte, zu glauben, ich würde auf einer WiFi-Verbindung spielen.
Es gibt einige nette Änderungen, die sehr gut zum mobilen Format passen, etwa dass der eigene Avatar automatisch Munition für die Waffe einsammelt, mit der man gerade bewaffnet ist, was es leichter macht, sich mit annehmbarem Tempo zu bewegen.
Das Hauptproblem wird keine Überraschung sein. PUBG Mobile läuft gut und ist funktionell identisch mit dem Hauptspiel, aber die Steuerung ist problematisch. Es ist schließlich ein Shooter auf einem Smartphone. Es gibt auf dem Bildschirm zwei virtuelle Joysticks für Bewegung und Zielen, wobei sich der Stick für die Bewegungssteuerung an einer fixen Position befindet, anstatt sich an die Position des Fingers anzupassen, was bedeutet, dass Sie, wenn Sie mit Ihrem Daumen „nicht treffen“, Pech haben.
Ihre Daumen verdecken einen Teil des Bildschirms, was schon ärgerlich ist, aber dazu kommen noch einige Action-Buttons, die zusätzliche Bildschirmfläche beanspruchen.Diese Buttons sind gerade so groß, dass sie noch funktionsfähig sind, aber das hat zur Folge, dass man mitunter danebentippt oder das Antippen nicht registriert wird. Ich erlernte nach und nach den Rhythmus, der für kontextuelle Aktionen erforderlich ist aber dazu musste ich meine gewohnte PUBG Muskelerinnerung mehr oder weniger verlernen und mich noch dazu daran gewöhnen, Buttons anzutippen, die kein spürbares Feedback bieten.
Ich versuchte, einen Bluetooth-Controller und einen Slide-on-Controller zu verwenden, aber beide wurden vom Spiel nicht erkannt. Pech gehabt: Entweder gewöhnt man sich an die Touch Controls oder man kann nicht spielen. Das Positive daran ist, dass so wenigstens für faire Verhältnisse gesorgt wird, da ein Spieler, der einen Controller verwendet, mit allen, die dies nicht tun, leichtes Spiel hätte.
Mein größtes Problem ist die mangelnde Präzision in kleinen Räumen oder bei Feuergefechten. Die Touch Controls sind alles andere als präzise, weshalb es in der Hitze des Gefechts eher Zufall ist, wenn man einmal genau zielt. Sobald man gezielt hat, muss man die Hand von einem der „Sticks“ nehmen, um auf den „Feuern“-Button zu tippen (zum Glück gib es diesen auf beiden Seiten des Bildschirms), um dann sofort wieder zu den virtuellen Sticks zurückzukehren. Das ist ziemlich chaotisch, wenig präzise und kann leicht zu einer Quelle der Frustration werden, wenn man es zu ernst nimmt.
Wenn man dann noch die geringe Draw Distance berücksichtigt, muss man feststellen, dass es sehr schwierig ist, halbwegs präzise zu spielen und verlässlich erfolgreich zu sein.
Trotz dieser Mängel und des Umstands, dass bei dieser Portierung viele neuerer Features, etwa das Springen (vaulting) fehlen, muss ich sagen, dass es ein Vergnügen ist, PUBG Mobile zu spielen. Ich bin ach auf dem PC kein besonders guter PUBG Spieler, weshalb es für mich durchaus von Vorteil ist, auf einem Spielfeld zu spielen, auf dem niemand besonders präzise, schnelle und schwierige Techniken hinbekommt. Ich finde es unterhaltsam, um Leute herumzulaufen und einfach wild zu schießen, wobei vielleicht einer von vier Schüssen trifft. Und einmal konnte ich sogar das Hühnchen zum Abendessen erringen!
Ob PUBG Mobile Ihnen Spaß bereiten wird oder nicht, hängt von den Erwartungen ab, mit denen Sie an dieses Spiel herangehen. Wenn Sie das „große“ PUBG Erlebnis haben wollen, müssen Sie das Original spielen. Aber wenn Sie einfach nur nach etwas suchen, dem es gelingt, dass Feeling von PUBG recht gut einzufangen, und das sich ganz ähnlich spielt, werden Sie von PUBG Mobile nicht enttäuscht werden, denn trotz seiner Mängel, bietet es einen abgespeckten und etwas weniger nervenaufreibenden Battle Royale. Es wird Ihnen nicht sehr oft gelingen, aus 100 Metern Entfernung einem Gegner in den Kopf zu schießen.. Aber Sie werden in der Lage sein, auf der Couch oder im Bus zu sitzen, herumzulaufen und auf Leute zu schießen oder ihnen den Schädel einzuschlagen und einfach Spaß zu haben. Es ist nicht ganz ein großes Abendessen mit Huhn als Hauptgang, aber für Essen zum Mitnehmen ist es wirklich ziemlich gut.
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