Alexis Taylor: Beautiful Thing (Domino)
Je öfter man sich Beautiful Thing anhört, desto mehr wird einem bewusst, was für ein Wunder der perfekt gewählten Abfolge von Songs es ist: hier sind Songs, die wirklich miteinander kommunizieren, und zwar textlich und musikalisch. Man hört es musikalisch in der Art und Weise, wie die Walking-Basslinie von „Roll on Blank Tapes“ in „Suspicious of Me“ übergeht und so die wichtigste thematische Verbindung zwischen zwei Songs ist, die ansonsten sehr verschieden sind. Textlich erkennt man es am Übergang von „There’s Nothing to Hide“ zu „I Feel You“. Im ersteren Song versichert Taylor uns sanft: “There’s nothing to hide in a song / There’s nothing to know outside this song.” Und dann, in „I Feel You“, offenbart dieser offenherzigste aller Songwriters seine Wahrheit: “I feel you / I wanted you to know / I feel you … When you’re lonesome / When you’re praying.” Es ist nicht bloß, dass es nichts zu verstecken gibt; es gibt gar kein Verlangen, etwas zu verstecken.
Dass Beautiful Thing von der ersten bis zur letzten Sekunde fantastisch klingt, ist nicht zuletzt dem Produzenten Tim Goldsworthy zu verdanken. Dies sind einfache Songs, doch Goldsworthy tut genug, um zu verhindern, dass sie allzu simpel und damit langweilig werden. Der Song „Roll on Blank Tapes“, der eine Betrachtung über wertlose Nostalgie sein dürfte (“Home taping is killing music, don’t you know / Skateboarding is not a crime any more”), wird mit perkussivem, elektronischem Rauschen und Zischen, Echos und Knallern gefüllt, die den Text widerzuspiegeln scheinen: das Ganze hört sich fast wie Jugendliche an, die auf einem verlassenen Parkplatz mit Skateboards über Rampen hüpfen. Am unterhaltsamsten ist „Oh Baby“, das mit dem Glam-Rock-artigen hämmernden Klavier und den Synthesizer-schnörkeln einer frühen Roxy Music Single beginnt, aber über die fröhliche Ehrlichkeit eines Teenage Fanclub Songs verfügt.
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