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Kimbra: Primal Heart (Albumkritik)

 

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Kimbra: Primal Heart (Warner)

 

 

Die aus Neuseeland stammende Pop-Außenseiterin Kimbra ist nach wie vor vor allem für ihre Beteiligung an Gotyes Hit „Somebody That I Used to Know“ bekannt, obwohl sie mittlerweile bereits ihr drittes Album mit eigenwilligen Popsongs vorlegt. Bereits 2010 veröffentlichte sie schlaue feministische Ansichten zum häuslichen Leben, etwa „Settle Down“. Im Fahrwasser von #MeToo erfreut sie uns nun mit „Everybody Knows“ (keine Coverversion des bekannten Songs von Leonard Cohen), einer verblümten Popnummer darüber, dass manche Menschen im persönlichen Umgang Grenzen einfach nicht akzeptieren wollen. “I was young and gullible,” singt Kimbra, “but baby I grew.” In einem Tumblr Eintrag schildert sie den alltäglichen Sexismus, dem sie sich als Musikerin (sie spielt Gitarre, Keyboards und elektronische Instrumente und schreibt, wie Sia, auch für andere Künstler).

 

Ebenso fesselnd ist „Top of the World“, ein Song, in dem die Sängerin praktisch rappt und damit ein wenig an Janelle Monáe erinnert, mit der sie einst auf Tournee war. Diese neuen Tracks zeichnen sich durch eine bisher unbekannte Direktheit aus, wobei elektronische Klänge oft mit unkonventionellem R&B kollidieren – damit nähert sich Kimbra dem Mainstream wesentlich stärker an, als sie es mit ihren bisherigen Solowerken getan hat. Unterstützt wird sie dabei vom Produzenten John Congleton (St Vincent), dessen Mitwirkung geradezu logisch ist.

 

Doch leider drängt sich der Eindruck auf, dass es Primal Heart an Blut fehlt. Für jeden Genregrenzen sprengenden Kracher wie „Human“ (origineller Soul mit reichlichem Einsatz von Effekten) oder „Recovery“ (kämpferischer Swing-Pop) gibt es mindestens einen 08/15-Track, den sie besser an einen anderen Künstler weitergegeben hätte.

 

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