Junglepussy: JP3 (Vice Records)
„You think you popping cos your new chick low maintenance? Yeah, you can’t handle it and I don’t have the patience.” So beginnt Junglepussys „State of the Union“ auf diesem über weite Strecken fesselnden dritten Album. Sie hält sich mit ihren Ansichten zu unserem aktuellen kulturellen Zustand nicht zurück. “Everybody wanna be black, it’s so tragic“ rappt sie über schier unersättlichen Beats, ehe sie selbstbewusst erklärt: “They was waiting for Junglepussy.”
Und das taten wir. Seit ihrer letzten, gerühmten Veröffentlichung Satisfaction Guaranteed aus dem Jahre 2014 ist die in New York geborene Shayna McHale heißbegehrt und viele Fans in aller Welt sehnen sich nach sich ständig nach neuem Material.
Dieses dritte Album ist hervorragend zusammengestellt und genau im richtigen Tempo und erfreut mit charakteristischem Charisma. Junglepussy wirbelt Raps in ihrem Mund herum, ehe sie sie in die Richtung all jener segeln lässt, die es wagen, sie zu unterschätzen.
„Trader Joe“ ist fast kokett, fast wie Gedanken aus dem Tagebuch einer Teenagerin, die an die decke starrt und ihre Haare um den Finger wickelt: “I think I like him more than I like Trader Joe’s“, während Highlights wie „Showers“ mit sinnlicher Produktion überzeugen, die einen phasenweise richtig benebelt.
„Ocean Floor“ ist eine zarte Ode an die Liebe und ihre Poesie. Sie rappt sanft: “My presence should feel like / The peace you get and the hope you feel when / You’re outside staring at the moonlight”, während sie einen Liebhaber liebevoll einlädt, “all the way down” zu ihrem rosaroten U-Boot zu tauchen. Junglepussy ist stets wissen, stets ironisch, aber JP3 macht starke Aussagen zu schwarzer Fraulichkeit und Eigenliebe – dieses Album hat massenhaft davon. Es ist ein Triumph raffinierter Rap-Produktion und einer hinreißenden Rapperin.
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