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Plan B: Heaven Before All Hell Breaks Loose (Albumkritik)

 

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Plan B: Heaven Before All Hell Breaks Loose (679/Atlantic)

 

 

Endlich ist Ben Drews viertes Album erhältlich und nicht nur „kommend“: bereits vor elf Monaten gab er einen Vorgeschmack darauf und bezeichnete es als “art statement”, ehe er einen großen Teil davon auf einer einmaligen Show in London im vergangenen Jahr erstmals spielte.

 

Die Single „In the Name of Man“, die er im Mai 2017 veröffentlichte, ist nicht auf dem Album zu finden, während „Heartbeat“, das inkludiert ist, im Herbst nur bis auf Rang 100 der Charts vorstoßen konnte. All das deutet auf etwas hin, was euphemistisch als „problembeladene Entstehung“ bezeichnet wird.

 

Es ist nicht überraschend, dass sich Drew für sein erstes Album seit 2012 Zeit nehmen wollte. Schließlich zeichnet sich seine Karriere durch deutlich unterschiedliche und perfekt exekutierte Phasen aus: Sink-Estate Horror Rapper, elegant gekleideter Soul-Mann, Chronist des modernen Großbritannien. Die gute Nachricht ist, dass Heaven Before All Hell Breaks Loose nicht stillsteht. Drew singt wieder, anstatt zu rappen, und er widmet sich dabei kurz Dancehall, R&B, Drum’n’Bass, Gospel und vielen weiteren Stilen. Die schlechte Nachricht ist, dass die viele zeit, die er der Schaffung dieses Albums widmete, allem Anschein nach zur Folge hatte, dass er sich seiner Identität nicht mehr so sicher ist. Hier findet man weder die beruhigende Vertrautheit von The Defamation of Strickland Banks noch die Aggressivität von Ill Manors. Es wirkt, als versuchte er, die goldene Mitte zwischen beidem zu finden.

 

Auch textlich scheint Drew weniger fokussiert zu sein. Es ist nicht so, dass er vor großen Themen zurückscheuen würde, sondern eher so, dass die Themen zu groß sind, als dass er sein Talent für Genauigkeit und Bestimmtheit voll zur Entfaltung bringen könnte, weshalb er zu oft Plattitüden bietet: “The situation worsens while we wait for things to change / Cause the ones we expect to put things right / Are the real ones here to blame”, heißt es im Titeltrack. Das alles ist ein bisschen zu sehr Denk-darüber-nach-yeah; er kann so viel besser sein.

 

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