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Pusha T: Daytona (Albumkritik)

 

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Pusha T: Daytona (Good Music/Def Jam)

 

 

Als weiterer Beweis dafür, dass Bezeichnungen wie Album, Mixtape und EP bedeutungslos geworden sind, kommt Pusha Ts sehnlich erwartetes drittes Album als ein schlankes, sieben Tracks umfassendes Miniatur-Opus mit einer Spieldauer von unter 25 Minuten daher. Doch in der Kürze liegt bekanntlich die Würze, denn sie schärft in diesem Fall den Fokus des früheren Clipse Rappers: nur selten klang er so drängend, selbst bei dem für ihn typischen lakonischen Tempo, wie auf „If You Know You Know“, dem ersten Song des neuen Werks; oder so Respekt einflößend wie auf „Santeria“, das drei unterschiedliche Sätze in nicht einmal drei Minuten packt.

 

Dasselbe gilt für Kanye West, der als Produzent immer talentierter und interessanter war denn als Rapper oder Persönlichkeit. Auf „The Games We Play“ wird gezupfte Bluegrass-Gitarre mit Soul-Bläsern kombiniert; Samples sorgen dafür, dass Songs plötzlich die Richtung ändern. Doch West versenkt „What Would Meek Do?“, wenn er selbst ans Mikro tritt und dumme Fragen stellt, die als Tiefgründigkeit getarnt sind (“Will MAGA hats let me slide like a drive-through?”). Auf „Hard Piano“ entschließt sich Pusha T, ebeso tief zu sinken wie sein musikalischer Partner, indem er erklärt: “I won’t let you ruin my dreams or Harvey Weinstein a kid”, eine grimmige Meinung zu #MeToo, die eine Schande ist, wenn man bedenkt, wie viel Talent die meisten anderen seiner Texte auf diesem Album erkennen lassen.

 

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