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The Left Outsides: All That Remains (Albumkritik)

 

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The Left Outsides: All That Remains (Cardinal Fuzz)

 

 

Folk bedeutet für verschiedene Leute Unterschiedliches, vor allem im Frühling, wenn die Tage länger und heller werden. Für Liebhaber des traditionellen Folk bedeutet das Wort Maibaum und Morris-Tanz und die heiteren regionalen Revivals, die sie genießen. Leuten, die eher mit den alternativen Rändern des Folk liebäugeln, geht es mehr um die Rituale der Natur, während Dröhnen und Brummen und Streicher immer mehr Spannung aufbauen und Regen fällt und Vögel zwitschern.

 

The Left Outsides sind das in London lebende Ehepaar Alison Cotton und Mark Nicholas (erstere spielte Viola und Harmonium bei den Mitte der Nuller-Jahre recht erfolgreichen Folk-Rockers The Eighteenth Day of May und der von John Peel geschätzten Indie-Band Saloon, während letzterer ein Multi-Instrumentalist ist, der bei Of Arrowe Hill spielte, die sich selbst als “the most haunted group in England” bezeichnen). Sie widmeten sich nur kurz der „richtigen“ Folk-Musik, auch wenn ihre 2009 veröffentlichte Version von „Gower Wassail“ (noch immer auf Bandcamp) überwältigend ist, dich die Psych-Folk-Atmosphäre, die sie heraufbeschwor, ist in ihrer Musik seit jener Zeit deutlich zu spüren. Die Musik der Left Outsides weckt generell Vorstellungen von “chilly fields at dawn”, wie sie selbst sagen, und damit liegen sie nicht falsch.

 

All That Remains beginnt für ihre Verhältnisse sehr munter, auch wenn der marschierende Folk-Rock von „The Unbroken Circle“ durch eine Text darüber wie klein und unbedeutend Menschen sind (“we have no control”, warnt Nicholas sanft, “seasons they change”) gedämpft wird. „Naming Shadows Was Your Existence“ nimmt den Fuß vom Gaspedal, wie es dieses Album regelmäßig tut, und erinnert an die idyllischeren Momente der Psych-Liebhaber Broadcast aus Birmingham, ehe lange gehaltene Töne, Brummen und Streicher ein sich langsam verdichtendes Netz von Horror weben. „Down to the Waterside“ ist sanfter und erinnert an die Lichter der Canterbury-Szene der frühen 70er, während „The Yellow Wallpaper“ sich der ERzählung von Charlotte Perkins Gilman bedient und sie in eine seltsam bukolische englische Form einpasst. Dieses Album betört einen beim ersten Hören mit seiner Lieblichkeit, ehe seine Schatten deutlicher hervortreten und seine düstereren Momente einen verschlingen.

 

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