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Wooden Shjips: V (Albumkritik)

 

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Wooden Shjips: V (Thrill Jockey)

 

 

Vor ziemlich genau einem Jahr arbeiteten Wooden Shjips an einem „Sommeralbum“ (“summer record“), doch externe Ereignisse hemmten den kreativen Prozess. Da war zunächst das Klima sozio-politischer Unruhe in den USA; dann wütenden Waldbrände in der Nähe des Heimstudios von Sänger-Gitarrist Ripley Johnson in Portland, Oregon, wo die Band aufnahm. “I sat watching ash fall like snow”, erinnert er sich. “It felt apocalyptic.” Deshalb ist V, ihr fünftes Album, nicht nur reich an sommerlicher Schönheit, sondern verfügt auch über einen undefinierbaren Unterton von Furcht und Bedrohung. Das “peace” Zeichen auf dem Cover steht für den Wunsch der Band, ein Statement des würdevollen Widerstands und der Ruhe inmitten des Sturms abzugeben.

 

Der Sound entfaltet ich langsam und anmutig, wie eine sich öffnende Blume. Es gibt psychedelisches Dröhnen, Krautrock-Schlagzeug, das präzise wie ein Metronom klingt, und Gegenmelodien, die von Bläsern gespielt werden. Der Sommer der Liebe des Jahres 1967 hat so manchen psychedelischen Sound gefärbt, doch der am deutlichsten hörbare Einfluss auf dieses Album sind die großartigen, in den späten 80ern erfolgreichen britischen Bands Loop und Spacemen 3.Es kann kein Zweifel bestehen, dass Playing With Fire, das schwelende Meisterwerk von Spacemen 3, das sanft sprudelnde, achtminütige „Staring at the Sun“ erheblich beeinflusste, in dem Johnson beschreibt, wie er an Massen von Menschen vorübergeht und verträumt denkt: “What a feeling it is to rise above.” Ähnliche Gefühle von Entkommen befeuern „Golden Flower“, aber es wird auf zielloses Abschweifen verzichtet. Alles wird von solidem Songwriting und Pop-Hooks getragen, am beeindruckendsten in „Already Gone“, während „Ride On“ mit seinen schwellenden Keyboards und dem dominanter werdenden Bass ein großes Epos ist. Über das ganze Album hinweg wandert Johnsons Gitarre mit spektraler Schönheit behutsam über den Sound. Dies ist ein Werk von träger Intensität, perfekt für diese Zeiten und diesen Sommer.

 

1 Kommentar:

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