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Gabe Gurnsey: Physical (Albumkritik)

 

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Gabe Guernsey: Physical (Phantasy Sound)

 

 

Sie mögen zwar nicht allgemein bekannt sein, aber Factory Floor – die Band, die Gabe Gurnsey vor 13 Jahren mitgründete -, beherrschten ihre Nische: gepflegter „industrial techno“, verfeinert mit Acid-Basslinien, gemacht für eine auf Clubs ausgerichtete Livegruppe, wobei der manipulierte Gesang des Gitarristen Nik Colk Void an eine Roboterversion von Nico erinnerte. Gurnsey besteht darauf, dass sein Solo-Debütalbum ein Aufbruch in andere musikalische Gefilde ist. Das ist es auch, irgendwie: Auf „Sweet Heat“ erklingt das Saxophon von Peter Gordon. Die Clubkulturen, von denen er sich hier inspirieren lässt, sind bedeutend wärmer als der ernste Klang von FF. Eine prägnante Funk-Basslinie lauert in „You Can“, während „Harder Rhythm“ eine subtile Hommage an Michael Jackson ist. Aber in Wahrheit bleibt Gurnsey seinem bisherigen Werk treu. ER ist Schlagzeuger von Beruf, weshalb nicht überrascht, dass seine Rhythmen ausnahmslos unnachgiebig treibend sind. Da Void nicht mit von der Partie ist, steuert Gurnseys Partnerin Matilda Morris gesangliche Anomie bei. Gurnsey hat Physical wie einen Abend außer Haus strukturiert: Fahrt zum Club, kurze Zigarettenpause. Aber wie es auch bei FF der Fall war, funktioniert Physical als ein nahtloser Loop.

 

Nicht alles auf diesem Album ist fesselnd: Gurnseys erzählerischer Bogen ist ein bisschen unterentwickelt. Doch im Unterschied zum durchschnittlichen sturen Beat-Krämer hat Gurnsey jede Menge Hooks zu bieten. Wenn man ihn ein paar Mal gehört hat, ist „Ultra Clear Sound“s Refrain – “Crystal/ In the algorithm” – schwer zu vergessen.

 

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