Schon viele Jahre lang war es mir völlig egal welche World of Warcraft Fraktion ich spielte. Horde? Allianz? Was auch immer. Aber jetzt, da die Battle for Azeroth Erweiterung immer näherrückt und bedeutende Teile der Welt in Brand gesteckt und unbewohnbar gemacht werden, ist die Zeit gekommen, Stellung zu beziehen.
Da Horde und Allianz, nachdem Sie die Welt gegen eine Dämoneninvasion verteidigten, nicht mehr gemeinsame Sache machen müssen, können sich die beiden Fraktionen endlich wieder in aller Ruhe dem widmen, was diesen ganzen Unfug gestartet hat – dem Planen und Starten eines großen Kriegs. Die Rede ist natürlich vom Battle for Azeroth mit seinen dramatischen und polarisierenden „pre-launch“ Events, die die Spannungen zwischen den Fraktionen bereits bedenklich steigern. Der Weltbaum brennt, die Belagerung von Lordaeron, die triumphale musikalische Nummer der Allianz-Heldin Jaina Proudmore (gleich unten zu sehen) – diese Ereignisse treiben den Antagonismus auf die Spitze.
Blizzards hat schon einmal ein großes Wiederaufleben der Feindseligkeiten versprochen. World of Warcrafts vierte Erweiterung, Mists of Pandaria, begann mit jeder Menge Horde/Alliance Gewalt, verkam aber bald zu einem Wettrennen, bei dem es darum ging, herauszufinden, welche Seite mit ihrer Blutdurst die unberührten Panda-Lande schneller durcheinanderwirbeln und verwüsten kann. Der Unterton von Pandaria war „Krieg ist schlecht“, was nicht so recht zu einem Spiel passen wollte, das Warcraft heißt.
Doch bis jetzt erwecken alle Ereignisse, die zum am Montag startenden Battle for Azeroth hinführen, den Eindruck, dass ein ganz großer Krieg unmittelbar bevorsteht. So ähnlich muss die Stimmung in Europa Anfang Juli 1914 gewesen sein. Und das Kommende als Krieg zu bezeichnen, reicht eigentlich nicht aus, es muss KRIEG heißen. Städte brennen, auch wenn es sich um Städte handelt, die ich mit meinem Gnome Warlock (Zwergen-Zauberin) nie besucht habe. Tausende Alliance Bürger wurden abgeschlachtet, auch wenn es sich bei ihnen nur um Nachtelfen handelt. Während der Questlinie, die mit dem Abfackeln des Weltbaums endete, wurde mein Charakter von Kämpfern der Horde erbarmungslos ermordet.
Normalerweise spiele ich, wenn World of Warcraft eine dramatische Serie von Quests aus der Perspektive der Horde und der Alliance präsentiert, beide durch, um mir ein umfassendes Bild zu machen. Das ist der Hauptgrund dafür, warum ich Fraktionen wechsle, seit 2007 The Burning Crusade der Horde Paladine und der Alliance Schamanen brachte. Ich dachte mir, dass ich, wenn ich wirklich alles erleben möchte, was das Spiel zu bieten hat, beide Fraktionen spielen und alle Quests erledigen sollte.
Aber Battle for Azeroth macht auf mich einen anderen Eindruck. Diesmal habe ich kein Interesse daran, zu erfahren, wie sich das Ganze aus der Sicht der Horde abspielt. Warchief Sylvanas Windrunner versuchte, die Hoffnung zu töten. Warum? Weil irgendjemand ihr sagte, dass sie dies nicht tun könnte.Sicher, es gibt mildernde Umstände, und es mag sein, dass ihr an einem Punkt von einer Ikone der Alliance die Seele herausgerissen wurde, aber das ist keine Entschuldigung.
Nein, diesmal stehe ich ganz auf Seiten der Alliance, Heimat der mutigen kleinen Zwerge und sehr vieler Knie (Zwerge sind klein, yo). Ich werde Battle for Azeroth ausschließlich als Alliance spielen, Alle Spielfortschritte, die ich schildere, werden aus der Sicht der Alliance sein. Ich werde PVP als Alliance spielen. Ich werde als Alliance aufleveln. Ich werde sehr wahrscheinlich als Alliance immer und immer wieder sterben.
Damit möchte ich auf keinen Fall die Horde Spieler oder die schlechten Entscheidungen, die sie treffen, verurteilen. Alle Spieler haben das Recht, so zu spielen, wie sie wollen, ob das nun heißt, rein und anständig zu leben oder die Schulter-Panzerung abzulegen, um rein und anständig zu erscheinen. Jeder wie er will.
The King and I
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