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Tomberlin: At Weddings (Albumkritik)

 

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Tomberlin: At Weddings (Saddle Creek)

 

 

Die Lebensgeschichte der in Kentucky beheimateten Sarah Beth Tomberlin ist zweifellos faszinierenden: sie wurde streng baptistisch erzogen, brach ihre Ausbildung an einem christlichen College ab, als sie nicht mehr so recht glauben konnte und sie den weltlichen Reiz von Conor Obersts Bright Eyes entdeckte; die Songs, die sie in der Folge schrieb, erregten die Aufmerksamkeit von Obersts Saddle Creek Label, wo sie relativ rasch einen Vertrag erhielt. Der emotionale Aufruhr, der mit dem Verlust ihres Glaubens einherging, hat At Weddings deutlich beeinflusst (mehrere Songs können als hymnenhaft bezeichnet werden und die Zeilen “I look for redemption in everybody else/ But funny thing is that I always hated church” sind vielsagend), doch es wäre falsch, sich nur auf diesen Aspekt zu konzentrieren, den dieses beeindruckende Debütalbum hat wesentlich mehr zu bieten.

 

Diese 10 starken und sehr persönlichen Songs werden über weite Strecken nur von akustischer Gitarre und Klavier begleitet und erfreuen mit subtilen Melodien, was die gelegentlichen Ausbrüche von Dissonanz noch wesentlich wirkungsvoller macht, besonders beeindruckend auf „Self-Help“ zu hören. Dieser Song beginnt mit den fesselnden Zeilen “Electrocuted in the bath tub/Yellow-black my bruises” und der Text erhält durch das sparsame Arrangement reichlich Raum zum Atmen. Das Highlight ist „I’m Not Scared“ mit seiner unverblümten, wenn auch leicht klischeehaften Zeile “To be a woman is to be in pain”. Es sind gewisse Anklänge an PJ Harvey (etwa zur Zeit von  White Chalk) und Sufjan Stevens zu erkennen, aber  At Weddings macht uns mit einem großen neuen Talent bekannt.

 

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