Das Neueste

Interpol: Marauder (Albumkritik)

 

interpol band 04

 

Interpol: Marauder (Matador)

 

 

Interpols Karriere schien bereits auf dem absteigenden Ast zu sein, wurde aber mit dem 2014 erschienenen El Pintor gerade noch rechtzeitig kräftig wiederbelebt. Nun legt die Band ihr sechstes Album vor, für das erstmals seit Our Love to Admire (2007) ein außenstehender Produzent engagiert wurde, und zwar ziemlich unerwartet Dave Fridmann, der vor allem für die kaleidoskopische sinnliche Überfrachtung von The Flaming Lips und Mercury Rev bekannt sind, die so gar nichts mit den gedämpfteren Klangfarben zu tun haben, die das Trio aus New York kennzeichnen. Fridmanns Einfluss hält sich in Grenzen – dieses Album klingt nach wie vor eindeutig nach Interpol -, aber der Sound der Band ist nun wärmer und entspannter. Die deutlichste Veränderung ist bei den Texten zu bemerken, denn Paul Banks lässt erstmals autobiographische Elemente einfließen, weshalb sie sich nicht mehr ganz so distanziert anhören.

 

Marauder beginnt wirklich stark: der sanft hoppelnde Rhythmus von „If You Really Love Nothing“ ist genau die richtige Begleitung für eine wunderschön traurige Gesangslinie von Banks, und „The Rover“ ist sogar noch eine Spur bessern, denn hier wird ein unwiderstehlicher Schwung mit einem gewinnenden Refrain kombiniert. „Flight of Fancy“ und „Number 10“ können ebenfalls beeindrucken, aber die übrigen Songs sind von sehr wechselhafter Qualität: so ist etwa das langsame „Stay in Touch“ bis auf Daniel Kesslers feine Gitarrenlinien durch und durch durchschnittlich. Das Album endet mit dem ebenfalls ziemlich einfallslosen „It Probably Matters“, das den Beweis liefert, dass es nicht von Bedeutung ist.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.