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Kitty Macfarlane: Namer of Clouds (Albumkritik)

 

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Kitty Macfarlane: Namer of Clouds (Navigator)

 

 

Die Vertrautheit mit der Landschaft ist eine der Inspirationen und Attraktionen der Folk-Musik – Beispiele aus der jüngsten Zeit sind etwa Seth Lakemans Leidenschaft für Devon und Alasdair Roberts’ für das St Kilda Archipel. Kitty Macfarlanes Heimat ist Somerset, das auf diesem beeindruckenden Debütalbum entsprechend gewürdigt wird. „Starling Song“ fängt das Wunder des Formationsflugs der Stare über den Avalon-Sümpfen ein; „Man, Friendship“ ist eine Hymne auf die Wildnis derselben, während „Morgan’s Pantry“ vor den launischen Meerjungfrauen des Bristol Channel warnt.

 

Macfarlanes Gesangsstil ist locker, leicht, melodisch und “in the tradition”, wie man so schön sagt, aber was ihr Werk von ähnlichen unterscheidet, sind ihre Verbundenheit mit der Natur und einige fast erschreckend poetische Texte. „Sea Silk“ enthüllt die Kunst des Spinnens der Fäden der Riesenmuschel (hier spielt eine Reise nach Sardinien eine Rolle) und beschreibt die resultierenden Gewebe, die “gold as the dusted moth” glänzen. Der Titelsong würdigt Luke Howard, der anno 1802 Wolken klassifizierte und “gave a name to something fleeting”. Er steigert sich zu ausgewachsener Begleitmusik, aber die meisten der hier versammelten Songs wurden von den Produzenten Sam Kelly und Jacob Stoney sehr leicht und sparsam gehalten, sodass reichlich Raum für Melodie und Text bleibt: ein gelooptes Keyboard hier, ein wenig Mandoline da, die atmosphärischen Klänge von Brandungswellen oder Vogelgesang. Entzückend.

 

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