"Arstotzka so great, passport not required."
Große Momente des PC-Gaming sind kurze Würdigungen einiger meiner liebsten Gaming-Erinnerungen.
In Papers, Please spielen Sie einen Grenzposten, der die Leute ganz genau unter die Lupe nimmt, die versuchen, den fiktiven Staat Arstotzka zu verlassen. Sie schieben Papiere herum, vergleichen Daten und Stempel und überprüfen, ob Städte den Ländern und Photos den Gesichtern entsprechen, um sicherzustellen, dass Leute mit gefälschten Papieren nicht durchschlüpfen. Oder vielleicht lassen Sie ein paar durch, aber nicht so viele, dass diese Indiskretion auffällt und Ihr Gehalt gekürzt oder, was noch viel schlimmer wäre, eine Untersuchung eingeleitet wird.
Jorji Costava ist anders als alle anderen, die in Ihre Kabine kommen. Das erste Mal hat er nicht einmal einen Reisepass, beim zweiten Mal händigt er Ihnen vergnügt einen einen aus, den man nicht einmal als schlechte Fälschung bezeichnen kann. Es ist eine Kritzelei, die Zeichnung eines Kindes oder einer geistig eingeschränkten Person. Sie stempeln ihn mit REJECTED (ABGELEHNT) ab, erklären, was an diesem Pass alles nicht stimmt und schicken ihn weg. Er hört nie auf zu lächeln.
Wenn er zurückkommt, hat er zwar einen Reisepass, aber keine Einreiseunterlagen. Dann kommt er ohne Einreiseunterlagen zurück, hat aber ein Ticket für die Einreise. Das ist natürlich ungültig. Es ist unmöglich, diesem grinsenden Dummkopf böse zu sein – dies ist nur ein Spiel. Jorji kommt immer und immer wieder zurück und wird zu einer freundlichen Konstante; mit ihm wird man leicht fertig, ganz im Unterschied zu den Leuten, deren Papiere man analysieren muss, was immer wieder zu sehr unerfreulichen Momenten führt, da manche ungehalten werden.
Eines Tages taucht er mit Papieren auf, die tadellos sind. Er grinst noch immer so albern, während er Ihnen das Werk eines wahren Künstlers übergibt, der jedes Ihrer Worte genau beachtete und sich all Ihre Kritik zu Herzen nahm und perfekte Faksimiles herstellte. Der Narr hat etwas Narrensicheres. Ich sah nicht, dass ich eine Wahlmöglichkeit hatte. Ich wusste zwar, dass die Papier gefälscht waren, aber ich konnte innerhalb der bürokratischen Regeln meines Jobs nicht erklären, warum sie falsch waren, weshalb ich ihn passieren ließ. Jorji ging summend über die Grenze, fröhlich wie eh und je.
Ich denke an ihn, wann immer ich nervös auf einem Flughafen in der Warteschlange stehe und hoffe, alles richtig ausgefüllt, angekreuzt und alles deklariert zu haben, was ich deklarieren muss. Sein Optimismus hilft mir, in stressigen Situationen zu entspannen. Wenn Jorji dahinterkommt, was zu tun ist und wie man sich verhalten sollte, kann das wirklich jeder.
Auf dein Wohl Jorji Costava, und Glanz und Ehre für Arstotzka.
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