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Le Trio Joubran: The Long March (Albumkritik)

 

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Le Trio Joubran: The Long March (Cooking Vinyl)

 

 

Eine der stärksten, emotionalsten Darbietungen, die ich heuer erlebte (wenn auch nur via Stream), ist Le Trio Joubran zu verdanken, drei Brüdern, die die Headliner des PMX Festivals in Ramallah im Westjordanland waren. Samir, Wissam und Adnan Joubran sind Virtuosen auf der Oud und haben es in den letzten Jahren geschafft, zu den weltweit bekanntesten palästinensischen Musikern zu werden, indem sie einen einzigartigen, intuitiven Stil entwickelten, der ihnen erlaubt, die arabische Laute in komplexen Kompositionen einzusetzen, die von atmosphärischen Stücken bis hin zu extrem schnellen Improvisationen reichen. Sie traten identisch gekleidet auf – weiße Hemden, schwarze Hosen und tadellose schwarze Schuhe – und wurden von einem jungen Publikum frenetisch gefeiert, das zuvor verschiedene Hip-Hop-Gruppen ebenso begeistert empfing. Vor allem als sie „Mawtini“ sangen, “the national anthem of Palestine.”

 

Ihr neues Album The Long March zeigt eine andere Seite ihres Schaffens. Es wurde von Renaud Letang produziert (der schon mit Manu Chao und Björk arbeitete) und ist eine opulentere, zurückhaltendere Angelegenheit, wobei die drei Ouds von Synthesizern, Klavier, Flöte, Streichern und verschiedenen Stimmen gepaart werden. Es beginnt mit „Time Must Go By“, in dem ein Teil eines Gedichts des gefeierten, leider schon verstorbenen palästinensischen Poeten Mahmoud Darwish zu hören ist, vom Autor selbst vorgetragen, untermalt von elektronischen Klängen. Darauf folgt ein leidenschaftlicher Song von Mohammad Motamedi mit komplexem Oud-Arrangement und später eine ausgeklügelte, emotionale Begleitung auf „Carry the Earth“, einem Klagelied mit einem Text von Roger Waters (Pink Floyd), der ihn auch halb spricht. Zu den besten Instrumentalnummern zählen das sanft epische „The Hanging Moon“, das brütende „The Trees We Wear“ und das lyrische Finale „Our Final Songs“. Dies ist ein faszinierendes Album, auch wenn das exzellente Oud-Spiel all die zusätzlichen Instrumente nicht wirklich braucht. Aals nächstes wünsche ich mir ein Album, das die Spontaneität und Überschwänglichkeit der Liveauftritte des Trios einfängt, vielleicht mit Brian Eno, der ihren Auftritt in Ramallah vor Ort verfolgte, als Produzent?

 

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